Halver. Heinrich, der stille Beobachter des ZWAR-Netzwerkes, ist umgezogen und sitzt nun an der Frankfurter Straße vor dem Quartiersbüro. Dort traf er auf Kai Hellmann. Stellvertretend für den Betonmann stellten die Initiatoren der „Aktion Heinrich“ dem städtischen Wirtschaftsförderer Fragen zur Entwicklung.
Das ZWAR-Netzwerk hat mit „Aktion Heinrich“ ein Interview mit dem städtischen Wirtschaftsförderer Kai Hellmann zum „Quartier Innenstadt“ initiiert.
Wann eröffnet das Quartiersbüro?
Kai Hellmann: Die Quartiersbüros im Volmetal werden in einer gemeinschaftlichen Aktion im September eröffnet. Dann hat auch das Halveraner Quartiersbüro an drei halben Tagen in der Woche geöffnet. Bis dahin ist das Büro jeden Freitag von 9 bis 14 Uhr besetzt.
Welche Aufgabe hat das Quartiersbüro?
Hellmann: Das Quartiersmanagement soll einen wesentlichen Beitrag zur Vitalisierung des „Quartiers Innenstadt“ leisten. Zentrales Ziel ist die Reduzierung der Anzahl der Leerstände an der Frankfurter Straße und an der Bahnhofstraße. Zu einer lebendigen Innenstadt gehört ein starker Einzelhandel mit vielfältigen Angeboten. Eigentümer, bisherige Einzelhändler und potenzielle Investoren werden aktiv angesprochen. Mit dem Alten Markt haben wir einen kleinen Platz im Herzen der Stadt, der zentraler Anlaufpunkt für Aktivitäten, Konzerte und Veranstaltungen werden soll. So findet am 21. September ein Volme-RockKonzert statt. Diese, aber auch viele andere Aufgaben, wie Sauberkeit, Verkehrsführung und die Parkproblematik vor den Läden werden im Quartiersbüro gebündelt. Es dient als Informations- und Diskussionsort. Alle Halveraner sind herzlich eingeladen, sich dort in die Diskussionen einzubringen.
Was sind Ihre Aufgaben?
Hellmann: Im Quartiersbüro werde ich die leerstehenden Ladenlokale mit ihren Grunddaten erfassen, eine Datenbank erstellen, Informationsveranstaltungen und Workshops durchführen sowie die Kommunikation zu allen Beteiligten suchen. Auch die Problematiken in den anderen Gebieten, aktuell zum Beispiel in Oberbrügge, gehören zu meinem Zuständigkeitsbereich.
Wie bekommt der Bürger aktuelle Informationen außerhalb der Öffnungszeiten?
Hellmann: Natürlich bin ich auch jederzeit im Rathaus Ansprechpartner für alle Fragen zum Quartiersmanagement. Dort bin ich persönlich und unter der Rufnummer 0 23 53/7 31 23 erreichbar.
Welche Finanzmittel stehen zur Verfügung?
Hellmann: Dank der Regionale 2013 hat die Stadt die Möglichkeit, aktiv mit Fördermitteln die Innenstadt zu stärken: So stehen im Verfügungsfond 60.000 Euro zur Verfügung. Mit Hilfe dieses Fonds können kleine, nicht kommerzielle Projekte, Aktionen und Maßnahmen in der Innenstadt verwirklicht werden. Voraussetzung ist, dass die Antragsteller 50 Prozent der Kosten aus Eigenmitteln übernehmen. Ab 2014 wird ein Fassadenprogramm initiiert, Mit insgesamt 180.000 Euro können ortsbildprägende Fassadensanierungen gefördert werden. Ein einmaliger Vorgang, der nur mit der Regionale 2013 umgesetzt werden kann. Auch für die Umgestaltung des Alten Marktes stehen Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro zur Verfügung.
Gibt es Pläne bei der Stadt, die Bürger bei der Gestaltung der Innenstadt einzubeziehen?
Hellmann: Die Mitarbeit der Bürger, aber auch der Vereine und Verbände ist zentrales Anliegen des Quartiersmanagements. Voraussichtlich Ende September soll zu einem ersten Innenstadtforum eingeladen werden. Hier werden alle Vorschläge gesammelt und diskutiert.
Was wird bis zum 21. September („Volme Rock“) mit dem Alten Markt geschehen? Welche Pläne hat die Stadt langfristig mit dem Platz?
Hellmann: Die Auftaktveranstaltung der Regionale 2013 findet mit verschiedenen Präsentationen sowie einem großem Konzert in Halver am Alten Markt statt. Der Alte Markt soll grundsätzlich als zentraler Veranstaltungsort in Halver etabliert werden. Da die Umgestaltung des Alten Marktes im Innenstadtforum gemeinschaftlich mit dem Verein Naturbühne Alter Markt und natürlich in den Fachausschüssen und im Rat der Stadt Halver diskutiert werden wird, findet eine Realisierung dann erst nach dem Konzert statt.
Gibt es Überlegungen, den Verkehrslärm einzudämmen?
Hellmann: Auch die Verkehrs- und Wegebeziehungen in der Innenstadt können und sollen im Quartiersbüro und im Innenstadtforum besprochen werden. Hierbei ist aber auch die neue Straße zum Bahngelände zu berücksichtigen. Außerdem müssen wir auch die Anliegen der Einzelhändler beachten, denn für sie ist eine gute Verkehrsanbindung existenziell.
Zum Kreisverkehr: Wie steht es mit dem vom Rat ausgesuchten Gestaltungsentwurf, wird er noch verwirklicht? Nimmt die Stadt noch Einfluss auf die Arbeiten?
Hellmann: Das Wichtigste wurde bereits verwirklicht, die Linde wurde gepflanzt. Natürlich wird sich die Stadt auch bei der weiteren Umsetzung des Gestaltungsentwurfes einbringen.
Was wünschen Sie sich persönlich von den Bürgern, was erhofft sich die Stadt?
Hellmann: Ich erhoffe mir eine aktive Mitarbeit in den Innenstadtforen, denn ich bin überzeugt, das Stadt, Bürger und Vereine gemeinsam positive Akzente in der Innenstadt setzen können.