Halver.

Heinrich sitzt auf einem wackeligen Stuhl und schaut seelenruhig auf die Marktfrauen. Schon seit vielen Jahren halten sie die Stellung am Alten Markt. Jetzt haben sie Unterstützung bekommen, von Heinrich. Der bleibt aber nur für ein paar Tage, bevor er wieder weiterzieht.

Heinrich gehört zum ZWAR-Netzwerk (Zwischen Arbeit und Ruhestand), wiegt 50 Kilo und ist aus Beton. Er schaut sich in den kommenden Wochen Projekte in Halver an, die mittel- oder unmittelbar von der Regionale 2013 betroffen sind.

„Wir möchten uns als Bürgergruppe, aber auch als Bewohner Halvers aktiv an der Gestaltung der Innenstadt beteiligen“, erklärt Bärbel Meyrich. Der Mitinitiatorin der Aktion ist es wichtig, Veränderungen und Entscheidungen nicht nur hinzunehmen, sondern auch mit zu gestalten.

Heinrich soll Bewusstsein wecken

Die Mitglieder der Bürgergruppe verfolgen die geplanten Veränderungen in Halver mit großem Interesse und wollen mit der „Aktion Heinrich“ auch das Bewusstsein anderer Bürger wecken. Heinrich, der seit April vor dem Seniorenzentrum Bethanien saß, soll daher als Botschafter und Beobachter den Blick auf Halver stellvertretend für alle Bürger schärfen. „Und wir möchten die Bürger animieren, mitzureden und aktiv zu werden“, so Meyrich.

Neben dem Alten Markt wird Heinrich zudem das Quartiersbüro, die Schieferhäuser, den Wippermann-Park, das Rathaus und das Bürgerzentrum besuchen.

Ob Lob oder Kritik für geplante Veränderungen oder bereits durchgeführte Maßnahmen – ZWAR wünscht sich, dass die Bürger ihre Gedanken zu den Stationen formulieren und auch äußern. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Zum Einen gibt es auf der Internetseite der Bürgergruppe (www.zwar-halver.de) eine Pinnwand, zum anderen besteht die Möglichkeit, über die Internetseite eine E-Mail an ZWAR zu schicken. „Oder man schreibt einen Zettel und heftet ihn an Heinrich“, schlägt Marita Plattfaut vor. „Hauptsache, man kommt ins Gespräch“, bestätigt Meyrich.

Gespräche sollen Klarheit bringen

Über den Alten Markt wurde in den vergangenen Wochen schon viel diskutiert. Sollte er doch eigentlich zum „Schmuckkästchen“ Halvers werden. Die Tristesse stimmt auch den Verein „Naturbühne Alter Markt“ nicht glücklich. Gespräche zwischen zwischen Stadt und Naturbühneverein stehen noch aus und sollen endlich Klärung schaffen.

„Fakt ist, dass etwas passieren muss“, sagt Bärbel Meyrich über Heinrichs erste Station. „Ich bin gespannt, was die Bürger unserem Heinrich dazu sagen werden“, so die Halveranerin weiter.