Lüdenscheid.

Die Meldung kam am Vormittag: „Die Bundesregierung gibt eine Reisewarnung für ganz Ägypten heraus“, war in den Medien zu lesen. Galt die Warnung bislang nur für große Städte wie Kairo, sind nun auch die beliebten Ferienanlagen am Roten Meer betroffen. Urlauber, die eine Reise nach Ägypten gebucht haben, können nun in der Regel kostenfrei stornieren oder umbuchen. Bis gestern – vor Bekanntwerden der jüngsten Warnung – hielten sich diese Maßnahmen jedoch in Grenzen, wie eine kleine Umfrage unter Lüdenscheider Reisebüros ergab. Zwar registrierten sie in den vergangenen Wochen – seit Beginn der Unruhen – vermehrt Nachfragen verunsicherter Kunden, doch Umbuchungen oder gar Stornierungen habe es bis dato nur in Einzelfällen gegeben.

„Bislang konnten unsere Kunden ihre Urlaubsfreuden am Roten Meer ganz normal genießen“, erklärte beispielsweise Susanne Kontze vom „DER Reisebüro“ am Rathausplatz, die bis gestern Morgen noch keine Umbuchung vornehmen musste. Vielmehr hätten sich sogar noch Kunden kurzfristig für die Urlaubsregion am Roten Meer entschieden, was nicht zuletzt mit dem guten Preis-Leistungsverhältnis zu erklären sei. Grundsätzlich vertraue sie in ihren Kunden-Gesprächen den Aussagen des Auswärtigen Amtes und da hatte es – bis gestern Mittag – eben keine Einschränkungen für die Badeorte gegeben.

Es gibt auch ganz bewusste Buchungen

Dass sich die Situation schnell ändern kann, weiß auch Silke Stoberock vom Reiseland an der Knapper Straße, die am Morgen noch erzählte: „Stornierungen gab es bislang noch nicht, jedoch einige Umbuchungen. Die Kunden möchten auf jeden Fall woanders hin reisen.“ Hielten sich diese Nachfragen bislang jedoch in Grenzen, könne sich dies schnell ändern, so Stoberock. Das bestätigte auch Melanie Cech vom Thomas-Cook-Reisebüro an der Wilhelmstraße. Auch dort habe es bis gestern Morgen kaum Umbuchungen, jedoch viele Nachfragen hinsichtlich der Gefahren in Ägypten gegeben. „Aber das ist ja auch verständlich.“

Ständig auf dem Laufenden im Hinblick auf die Reisewarnungen hält sich auch das First-Reisebüro an der Wilhelmstraße. „Das Thema beschäftigt uns seit Wochen und wir gehen davon aus, dass sich vermehrt Nachfragen einstellen und wir nach Alternativen suchen werden“, prognostizierte Philipp Kleinschmidt. „Bislang waren Reisen in die Badeorte noch unbedenklich, doch auch wir informieren uns natürlich ständig, welche Meldungen vom Auswärtigen Amt kommen.“ Bis gestern habe es vereinzelte präventive Umbuchungen gegeben, aber auch ganz bewusste Buchungen: „Diese Kunden sehen den wegbrechenden Wirtschaftszweig in dem Land oder aber entscheiden sich für für die preislichen Vorteile.“ Grundsätzlich nehme man die Sorgen der Kunden ernst und suche nach Lösungen.