Schwerte. Weil sie einen jungen Schuhverkäufer aufs Übelste beleidigt hat und sogar mit einem Gehstock auf ihn losgegangen war, hat das Hagener Amtsgericht am Montag eine 35-jährige Frau verurteilt. Hintergrund für den Streit war ein Diebstahl in einem Schwerter Schuhgeschäft.

Im April 2011 ließ ein Diebes-Duo aus einem Schwerter Schuhgeschäft in der Poststraße ein Paar Schuhe mitgehen. Als sie entdeckt wurden, flohen sie. Einer Verkäuferin und einem Azubi gelang es, eine 35-Jährige und ihre damals 15-jährige Tochter festzuhalten, bis die Polizei kam.

"Ausdrücke aus der untersten Schublade"

Da rastete die angeklagte Mutter aus. Sie beschimpfte den jungen Mann "mit Ausdrücken aus der untersten Schublade", wie es der Richter in seiner Urteilsbegründung ausdrückte.

In ihrer Wut griff sie zudem zu einem Krückstock und versuchte, den Mann damit zu schlagen. Nur dem beherzten Eingreifen seiner Kollegin (28) war es zu verdanken, dass die Schläge ihn nicht trafen.

Vor Gericht gestand die 35-Jährige am Montag unter heftigem Weinen und Schluchzen: "Ja, ich gebe es zu. Es war ein Fehler von mir." Aber sie habe nichts geklaut, beteuerte die wegen gemeinschaftlichen Diebstahls vorbestrafte und unter Bewährung stehende Frau immer wieder.

Sieben Monate Freiheitsstrafe

Das Gericht ließ sich von dem tränenreichen Auftritt der Frau nicht beeindrucken. Es verurteilte die Angeklagte zu insgesamt sieben Monaten Freiheitsstrafe wegen Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung. Eine Beteiligung am Diebstahl konnte der Frau nicht nachgewiesen werden. Gegen ihre Tochter wurde keine Anklage erhoben.