Schwerte. Mit falschen Leistungen für ihren im Koma liegenden Mann soll eine Schwerterin die Krankenkasse betrogen haben. Doch ein Schrift-Experte hat die Frau nun vor Gericht entlastet. Hat die ebenfalls angeklagte Pflegedienstleiterin den Großteil der 170 Unterschriften auf den Abrechnungen gefälscht?
Die Beweise im Prozess um Abrechnungsbetrug gegen eine Pflegedienstleiterin (57) sprechen eine eindeutige Sprache und entlasten die mitangeklagte Frau aus Schwerte. Die Ehefrau eines schwerstpflegebedürftigen Mannes hatte stets beteuert, nur wenige Rechnungen tatsächlich selber unterschrieben zu haben.
Nur acht von 170 Unterschriften echt
Im großen Stil, so die Anklage, hätten die beiden überteuerte Rechnungen über nicht erbrachte Pflegeleistungen an dem schwerstpflegebedürftigen Mann abgerechnet. Die Schwerterin soll bei dem Betrug mitgemacht haben, indem sie die Rechnungen unterschrieb.
Aber sie wehrte sich massiv gegen die Vorwürfe. Von den meisten Unterschriften habe sie nichts gewusst, sie seien gefälscht, hatte sie erklärt. Am Montag bestätigte ein Schrift-Experte ihre Version. Nur acht der 170 Unterschriften stammen von ihr, so der Sachverständige. Wer der Fälscher war, konnte er hingegen nicht sagen.
Am 24. Juni wird das Urteil erwartet.