Unna. . Chlorgasalarm im Aluminiumwerk mit Feuerwehreinsatz - am Montag kam das gleich zweimal vor. Das Werk nutzt Chlor, um die Metalle zu reinigen. Nun ist die Anlage zunächst außer Betrieb, bis die lecke Stelle gefunden ist.
Gleich zweimal hatte das Aluminiumwerk am Montag Besuch von der Feuerwehr. Chlorgasalarm lief bei der Wehr an der B 1 auf. Chlorgaseinsätze fahren die Retter meist in Schwimmbädern. Vor ein paar Jahren hatte es einen solchen Einsatz in der Kleinschwimmhalle in Massen gegeben.
„Wir brauchen Chlor wie im Schwimmbad auch zum Reinigen“, sagt Aluwerk-Geschäftsführer Volker Findeisen. Wenn in der Gießerei das Aluminium mit Wasser gekühlt wird, gelangt Natrium und Calcium mit auf das Metall, erklärt Findeisen. Das lasse sich nicht vermeiden.
Wasser bindet das Gas
Manche Legierungen könnten dann nicht mehr ordentlich geschweißt werden. „Deshalb haben wir eine Anlage, mit der wir das Metall mit Hilfe des Edelgases Argon und eben Chlor reinigen“, so Findeisen. Und an der ist am vergangenen Montagmorgen Chlor ausgetreten. Die Sprinkleranlage habe sofort ausgelöst. Das Wasser bindet das Gas.
Nichts anderes macht die Feuerwehr, indem sie eine Sprinkleranlage aufbaut. „Wir wissen noch nicht wo die Leckage ist“, sagt der Geschäftsführer. Die Anlage sei erst einmal außer Betrieb. Findeisen hofft, dass Donnerstag oder Freitag zumindest die Produktion für die Legierungen wieder aufgenommen werden kann, für die Argon zur Reinigung ausreicht.
Sechs Chlorgasflaschen sind an einem Mischgerät angeschlossen. Die hat das Aluminiumwerk gestern zurück zum Hersteller geschickt. „Die Anlage ist einem Jahr in Betrieb. Anfang August wurde die Anlage turnusmäßig gewartet.“
Uelzener Weg voller Feuerwehr-Autos
Der zweite Alarm am Montagabend stellte sich am Ende als Fehlalarm raus.. „Die Anlage hat zwar angeschlagen, aber ein Austritt von Chlorgas konnte nicht festgestellt werden“, so Volker Findeisen. Dennoch: Bei Chlorgas ist die Feuerwehr vorsichtig und setzt gleich eine ganze Armada in Marsch. Der Uelzener Weg war voller Feuerwehr-Autos, so ein Beobachter.
Der Werksleiter hofft, dass spätestens in zwei Wochen die volle Produktion wieder aufgenommen werden kann.