Kreis Unna. . Die CDU im Kreis will noch vor der Wahl ihres neuen Landeschefs hören, was und mit wem Armin Laschet es künftig besser machen will. Denn dass der CDU-Landesvorstand sich bereits auf die Kandidaten-Doppelspitze Laschet-Laumann festgelegt hat, stößt nicht nur bei der CDU im Kreis Unna auf Kritik.

Nachdem die CDU im Kreis Unna bereits einem Offenen Brief mehr Mitbestimmung bei der Neuausrichtung der Partei in NRW gefordert hatte, folgt nun weitere Kritik am CDU-Landesvorstand nach dessen Festlegung auf die Kandidaten-Doppelspitze Laschet-Laumann. „Es wäre sicher besser gewesen, vor der Kandidatenkür die Basis zu hören“, sagt Hubert Hüppe.

Unnas CDU-Kreisvorsitzender gehörte zum Kreis der zehn Führungskräfte, die in gleicher Funktion eben dies gefordert hatten. Neben ihm waren dies die Chefs der Kreisverbände Dortmund, Münster, Ennepe-Ruhr, Coesfeld, Borken, Höxter, Mönchengladbach, Viersen, Warendorf und Euskirchen. Immerhin hat Laschet zugesagt, sich noch vor der Wahl (am 30. Juni) in der Kreisvorsitzendenkonferenz am 5. Juni der Diskussion zu stellen.

Zukunft-Programm vorstellen

Sich, seine (neue) Mannschaft und sein geplantes Zukunft-Programm, um die NRW-CDU nach dem Wahldebakel aus ihrem Tief zu holen, soll Laschet aber auch dem CDU-Kreisverband Unna präsentieren. „Wir wollen das Angebot von Armin Laschet, sich bis zur Wahl noch allen 54 Kreisverbänden vorstellen zu wollen, gerne annehmen“, sagt Hubert Hüppe.

Als Termin wird der 19. oder 20. Juni vorgeschlagen, zu dem auch die Vorsitzenden der CDU-Ortsverbände eingeladen werden sollen.

„Gerade jetzt ist es wichtig, der Auffassung der Basis in den 54 Kreisverbänden der CDU-NRW Gehör zu verschaffen“, betont Hubert Hüppe. Denn nach dem schlechten Ergebnis der Landtagswahl gebe es „ein großes Bedürfnis unserer Mitglieder nach Aussprache“.

Der CDU-Kreischef geht auch davon aus, dass dann klargestellt wird, „dass die Doppelspitze keine endgültige Lösung sein soll“. Spätestens zur Vorbereitung der Landtagswahl 2017 sollen die Funktion von Landesvorsitz und Fraktionschef wieder in eine Hand gehören.

Auf dem 34. Landesparteitag der CDU am 30. Juni in Krefeld wird nach dem Rücktritt von Wahlverlierer Norbert Röttgen nicht nur der Landesvorsitzende, sondern der gesamte Landesvorstand neu gewählt. Karl-Josef Laumann soll den Fraktionsvorsitz behalten.

Ein Festhalten an altverdienten Führungsköpfen aus der Rüttgers Ära, das an der Basis, darunter Unnas Stadtverbandsvorsitzender Gerd Meyer, zu deutlicher Kritik führte, dies sei „kein Signal für einen wirklichen Neuanfang“.

Der CDU-Kreisverband Unna will in der „Laschet-Sitzung“ Ende Juni auch klären, wer aus ihren Reihen künftig für den Landesvorstand der CDU vorgeschlagen wird. Bislang vertritt der Schwerter Bürgermeister Heinrich Böckelühr den Kreis Unna im obersten Führungsgremium der CDU-NRW.