Rees/Kleve. . Im Fall des in Haffen tot aufgefundenen Ehepaares geht die Polizei nach der Obduktion der Leichen davon aus, dass der Ehemann seine schlafende Frau erschossen und dann sich selbst getötet hat. Die Ermittlungen zu seiner Motivlage sind noch nicht abgeschlossen.

Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft Kleve gehen im Fall des am Freitag tot aufgefundenen Ehepaares von einem Tötungsdelikt mit anschließendem Suizid aus. Das erklärten die Strafverfolgungsbehörden am Dienstagmittag in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Den 64-Jährigen und dessen 56 Jahre alte Gattin hatte der Vater der Frau vorigen Freitag tot im Haus der Familie am Ruhrborgweg in Rees-Haffen gefunden. Das Ehepaar verbrachte den Abend vor der Tat gemeinsam mit dem 82-jährigen Vater der Frau, der im selben Haus lebt.

Tatwaffe: der Revolver aus dem Waffenschrank der Frau

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 64-Jährige vor oder in der Tatnacht (11. Mai 2012) einen Revolver der Marke Smith & Wesson, Kaliber 357, Magnum aus dem Waffenschrank seiner Ehefrau nahm. Die 56-Jährige hatte als Jägerin einen Waffen- und einen Jagdschein und war legal im Besitz des Revolvers. Im gemeinsamen Schlafzimmer schoss der Ehemann seiner schlafenden Frau dann in den Hinterkopf. Die 56-Jährige war sofort tot.

Anschließend richtete der 64-Jährige noch im Schlafzimmer die Waffe gegen sich selbst und tötete sich durch einen Schuss in den Mund. Bereits nach der Tatortaufnahme durch das Kriminalkommissariat 1 der Kripo Kalkar lagen keine Hinweise auf ein Eindringen Dritter in die Wohnung des Paares vor.

Kein Abschiedsbrief

Die durch die Staatsanwaltschaft Kleve angeordnete Obduktion in der Rechtsmedizin Duisburg bestätigte das am Tatort festgestellte Spurenbild. Hinweise auf schwere Erkrankungen und ein damit verbundenes mögliches Motiv ergaben sich nicht. Da auch kein Abschiedsbrief gefunden wurde, „kann derzeit nur eine Motivlage im persönlichen Bereich angenommen werden“, so Polizei und Staatsanwaltschaft Kleve. Die Ermittlungen zum Motiv dauern derzeit noch an.