Kempten. . Offenbar über mehrere Wochen hat ein dementer Mann in einem Ort im Allgäu mit den verwesten Leichen seiner Frau und seines Sohnes im gleichen Haus gelebt. Wie die Polizei in Kempten am Mittwoch berichtet, hätten Angehörige sich Sorgen gemacht, weil sie die Frau lange nicht erreicht hatten.
In der Gemeinde Scheidegg im Allgäu hat die Polizei die bereits verwesten Leichen einer 80-jährigen Frau und ihres 53 Jahre alten, behinderten Sohnes entdeckt. Beide hätten vermutlich seit mehreren Wochen tot in ihrer Wohung gelegen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in Kempten. Es gebe aber keinerlei Ansatzpunkte für eine Straftat oder einen möglichen Suizid.
Mit im Haus der beiden Verstorbenen lebt der Ehemann und Vater der beiden Toten. Dieser leidet allerdings an Demenz und bemerkte den Angaben zufolge nichts. Das Paar lebte nach Angaben des Polizeisprechers getrennt in zwei Wohnungen im gleichen Haus, zwischen dem Mann und der Frau habe kein Kontakt mehr bestanden. Trotz seiner Demenz habe sich der Mann alleine versorgt. Angehörige hatten die Polizei alarmiert, nachdem sie die Frau längere Zeit nicht erreichen konnten. (afp)