Berlin. Europas größter Autohersteller Volkswagen will bereits in diesem Jahr die magische Marke von zehn Millionen Auslieferungen knacken und somit eines der Ziele für 2018 erreichen. Und die Chancen stehen gut: China bleibt für Wolfsburger der entscheidende Goldesel und bringt mehr als ein Drittel des Gesamtgewinns.

Der zweitgrößter Autohersteller der Welt will bereits 2014 mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen. "Die Chancen stehen gut, dass wir die Marke der zehn Millionen Auslieferungen sogar schon in diesem Jahr übertreffen", sagte Vorstandschef Martin Winterkorn am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Berlin. Nach dem Bestwert von 9,73 Millionen Fahrzeugen 2013 die Wolfsburger für den Sprung über die 10-Millionen-Hürde mindestens rund drei Prozent Absatzzuwachs verzeichnen. Das vergangene Jahr hatte ein Plus von 4,9 Prozent gebracht.

Ende Februar hatte VW für das laufende Jahr eine "moderate" Verbesserung in Aussicht gestellt. Mit mehr als zehn Millionen Fahrzeugen hätte der Konzern 2014 bereits eines seiner Ziele für das Jahr 2018 erreicht.

Erfolgreiche Geschäfte in China

Zuversichtlich zeigte sich der Vorstandschef bei der Prognose für die Finanzkennzahlen. Für das operative Ergebnis und den Umsatz wies der Konzern bereits Ende Februar - anders als zuletzt - nur einen Korridor aus. Demnach sind 2014 sowohl Rückgänge als auch Zuwächse denkbar. Der VW-Chef ließ nun am Donnerstag durchblicken, dass eher das obere Ende der Spanne angepeilt sei: "Der Volkswagen-Konzern hat sich noch nie damit begnügt, nur das Minimalergebnis zu erreichen."

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Mit dem in Berlin vorgelegten Geschäftsbericht sind nun auch die China-Ergebnisse des Konzerns öffentlich. Der weltgrößte Automarkt wird für die Wolfsburger immer mehr zum entscheidenden Goldesel. 2013 verdiente der Konzern mit dem dortigen Geschäft 4,3 Milliarden Euro - fast 17 Prozent mehr als im Vorjahr.

Der VW-Vorstand bezog 2013 ein gutes Salär

Im Rest der Welt verdienten die Wolfsburger 2013 vor Zinsen und Steuern (Ebit) 11,67 Milliarden Euro - demnach sorgt allein China für über ein Drittel des Gewinns, den VW in allen anderen Märkten zusammen macht. Weil ausländische Hersteller ihre Autos in China nur mit lokalen Partnern in Gemeinschaftsunternehmen bauen und verkaufen dürfen, weisen sie den dortigen anteiligen Gewinn getrennt aus.

Für Martin Winterkorn lohnte sich das VW-Erfolgsjahr 2013 auch finanziell. Der Konzern belohnt ihn mit 15 Millionen Euro Vergütung. Die Summe liegt rund eine halbe Million Euro oder gut drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Insgesamt erhalten die neun VW-Vorstände 64,1 Millionen Euro - ein Plus von gut 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert. Die Vorstands-Saläre setzen sich aus drei Säulen zusammen: Zwei hängen vom Erfolg ab, die dritte ist eine Art fixes Grundgehalt. Der VW-Aufsichtsrat hatte vor einem Jahr die erfolgsabhängigen Bonuszahlungen gekappt. Zuvor hatte Winterkorn für das Jahr 2011 rund 17,5 Millionen Euro bekommen. (dpa)