Stuttgart/Wolfsburg. Die großen deutschen Autohersteller legen angesichts der zuletzt guten Nachfrage Sonderschichten ein. Daimler, BMW, Audi und Volkswagen (VW) weiteten nach eigenen Angaben zu Jahresbeginn ihre Produktionszeiten aus, wie eine dpa-Umfrage ergab.

"Obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in vielen Märkten weiterhin schwierig bleiben, gibt es erste Anzeichen für eine Erholung", sagte BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson am Dienstag. Die Bayern wollen in diesem Jahr einen weiteren Verkaufsrekord aufstellen.

Die vier Autobauer verbuchten zum Jahresauftakt ein Absatzplus. Entsprechend hoch ist die Auslastung in den Werken. Um mehr Autos ihrer Golf-Reihe zu produzieren, habe Volkswagen im Werk Wolfsburg im ersten Quartal elf Sonderschichten an Samstagen eingeplant, sagte ein VW-Sprecher. Die Wolfsburger hatten bereits angekündigt, in Teilen ihres Stammwerks in diesem Jahr den Sommer-Werksurlaub ausfallen zu lassen. Im Januar lieferte Volkswagen nach eigener Aussage mit weltweit 515 700 Fahrzeugen rund 4,8 Prozent mehr Autos an Kunden aus als im Vorjahreszeitraum.

Bei Daimler sorgen die neuen Modelle für mehr Arbeit. Die Schwaben haben in ihrem Bremer Werk, wo die neue C-Klasse produziert wird, in diesem Jahr insgesamt 36 Sonderschichten eingeplant, sagte ein Firmensprecher in Stuttgart. Die Schichten in der S-Klasse-Produktion in Sindelfingen seien bereits im vergangenen Jahr um 74 Minuten verlängert worden, die Regelung werde bis Ende Februar beibehalten.

Auch Audi-Produktionsvorstand Frank Dreves erklärte zu Wochenbeginn, die Auftragsbücher seien gut gefüllt. Für die kommenden Monate rechne er mit einer weiterhin guten Auslastung sowie Zusatzschichten an den beiden Heimatstandorten Ingolstadt und Neckarsulm.

Bei BMW hieß es, derzeit sei das Produktionsnetzwerk mit 28 Produktionsstätten in 13 Ländern sehr gut ausgelastet. Die Bayern hatten wie die Rivalen Daimler, VW und Audi zum Jahresstart erneut mehr Autos verkauft. Die Marke setzte im Januar 132 892 Fahrzeuge weltweit ab - so viel wie in keinem Januar zuvor. Verglichen mit dem Start 2013 wuchsen die Verkaufszahlen damit um 7,8 Prozent.

Bislang profitieren aber noch nicht alle Hersteller von der aufkeimenden Autokonjunktur. Bei der GM-Tochter Opel, deren Absatz 2013 in Europa noch stagnierte, gibt es einem Sprecher zufolge auch keine Sonderschichten.