Jiiji. Als in Folge des Tsunamis in Japan im vergangenen Jahr vielerorts der Strom ausfiel, behalfen sich die Menschen mit einer ungewöhnlichen Stromquelle: ihrem Hybridauto. Dieses Verhalten hat nun die Autobauer von Toyota dazu veranlasst, ihren Hybriden als vielseitiges Notstromaggregat auszubauen.
Das katastrophale Erdbeben und der anschließende Tsunami, der im März 2011 Japan heimgesucht hat, hat bei Hybridfahrzeugen wie Toyota Prius und Co. unbekannte Talente zutage gefördert. Die Batterieeinheiten qualifizierten sich als Notstromlieferant in den von den Folgen der Naturkatastrophe am schlimmsten heimgesuchten Gebieten.
Nun wollen Toyota, aber auch Mitsubishi ihre Hybridtechnik so modifizieren, dass sie mehr als Kochstrom liefern kann. Das sogenannte Tohoku-Erdbeben und seine Folgen am 11. März 2011 kostete nicht nur knapp 16.000 Menschen an der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu das Leben, es beraubte Hundertausende ihres Obdachs und legte die Stromversorgung für mindestens eine halbe Million Japaner lahm. Diejenigen unter den Betroffenen, die ein Auto mit Hybridantrieb besessen haben, konnten den Strom aus der Batterieeinheit wenigstens zum Betreiben eines elektrischen Kochers nutzen.
Umspanner bisher nur im Toyota Estima HV
Dies hat bei Toyota, aber auch bei Mitsubishi zu der Entscheidung geführt, künftig mehr Hybrid-Modelle anzubieten, deren Antriebstechnik sich in Notsituationen als vielseitig einsetzbare Notstromaggregate eignen. Dafür benötigen die Autos einen Transformator, mit dem sich die hohe Spannung, die der Antrieb erzeugt, in niedrige Spannung für den Anschluss häuslicher Verbraucher umwandeln lässt.
Bislang ist der Toyota Estima HV das einzige Modell, das serienmäßig über den Umspanner verfügt. Bis zum Ende des Jahres kündet der Hersteller weitere Modelle mit der Technik an. Mitsubishi möchte ein entsprechend ausgerüstetes Modell im Frühjahr 2013 vorstellen. (mid)