Köln. . Wegen Lenkungs-Problemen ruft der japanische Autohersteller Toyota auch in Deutschland Autobesitzer auf, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Es geht um weltweit 106.000 Hybrid-Fahrzeuge der ersten „Prius“-Generation.

Zuletzt waren es Fußmatten, die das Gaspedal verklemmen konnten, weshalb weltweit über zwei Millionen Toyota-Besitzer ihr Auto in die Werkstatt bringen sollten. Jetzt hat der japanische Autobauer wieder eine Rückrufaktion gestartet.

Diesmal sind in Deutschland 800 Autos vom Typ „Prius“ betroffen. Es handele sich um „Prius“-Fahrzeuge der ersten Generation, die in den Jahren 2000 bis 2003 in Deutschland verkauft worden seien, sagte eine Toyota-Sprecherin am Mittwoch in Köln. Weltweit beordert der Konzern eigenen Angaben zufolge derzeit 106.000 „Prius“-Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Am stärksten betroffen sind demnach die USA mit 52.000 Autos und Japan mit 48.000 Wagen.

Bei dem Fahrzeug-Typ seien Schwierigkeiten bei der Lenkung aufgetreten. Bei mehrmaligem Lenken mit hoher Kraft bis zum Anschlag könne es zu Fehlern kommen, die den Motor der Servolenkung in Mitleidenschaft zögen, teilte die Sprecherin mit. Das Auto ließe sich dann schwerer lenken. Dieses Problem sei bisher in 28 Fällen in Japan aufgetreten.

Die Daten der betroffenen Fahrzeuge in Deutschland würden nun an das Kraftfahrtbundesamt übermittelt. Dieses muss die Autohalter anschreiben und sie über Rückrufaktionen informieren.

Rückrufe auch bei Modell „iQ“ - aber nicht in Deutschland

Toyota kündigte außerdem den Rückruf von weltweit 34.000 Fahrzeugen des Modells „iQ“ an. Davon seien auch rund 12.400 Fahrzeuge in Europa betroffen. In Deutschland verkaufte Autos seien allerdings nicht darunter, sagte die Sprecherin. Bei den von dieser Rückrufaktion betroffenen Wagen handele es sich nur um solche, bei denen das Lenkrad auf der rechten Seite eingebaut sei.

Zuletzt hatte im November 2010 beim Modell Prius II Qualitätsprobleme mit der Kühlmittelpumpe gemeldet. Insgesamt rief Toyota 650.000 Autos zurück in die Werkstätten - als freiwilliges Angebot.

Unterdessen kündigte der japanische Autobauer an, die Produktion in seinen Werken weltweit wieder deutlich hochzufahren. Aufgrund von Zerstörungen und Stromabschaltungen in Folge des Erdbebens in Japan im März hatte Toyota die Produktionskapazität in den vergangenen Monaten deutlich gedrosselt. Zahlreiche Zulieferer waren von der Naturkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen worden, sodass es weltweit zu Produktionsengpässen gekommen war. Im Juni rechne der Konzern nun wieder mit einer Leistung von 90 Prozent des Niveaus vor dem Erdbeben. (afp)