Garching. . BMW schiebt für die zweiter 1er-Generation jetzt den Dreitürer nach. Nachdem BMW seit dem Start im September fast 100.000 Fünftürer verkauft hat, soll mit dem Dreitürer jüngere Kundschaft angezogen werden. Dies funktioniert bei einem Preis von 42.170 Euro nicht so ganz.

Seit September 2011 verkauft BMW die zweite 1er-Generation. Fast 100.000 Fünftürer haben die Münchener seitdem abgesetzt. Jetzt schieben sie den Dreitürer nach. Der soll noch mal für frischen Wind und jüngere Kundschaft sorgen. Die dürfen sich über einen 750 Euro günstigeren Einstieg in die BMW-Welt freuen - und vom teuren, neuen Spitzenmodell M 135i träumen. Der gibt sich nämlich mit 42.170 Euro preislich so gar nicht jugendlich frisch. Immerhin ist dann die empfehlenswerte Achtgang-Automatik an Bord.

Die optischen Unterschiede zwischen Drei- und Fünftürer sind marginal. Der Verzicht auf die hinteren Türen ermöglichte, 'den Hinterradantrieb durch stärker konturierte Radhäuser zu betonen', erzählt Exterieur-Designer Nicolas Huet. Auch die eingezogene Seitenfenstergrafik und die rahmenlosen Scheiben sollen dem Wagen einen etwas sportlicheren Anstrich verleihen. Gegenüber dem Vorgänger streckt sich der neue 1er-Dreitürer in Länge (plus 8,5 Zentimeter), Breite (plus 1,7 Zentimeter) und Radstand ( plus 3,0 Zentimeter) sowie mit breiterer Spurweite vorn (5,1 Zentimeter) und hinten (plus 7,2) über den Asphalt. Das Wachstum verhilft den Fondpassagieren zu gut zwei Zentimeter mehr Beinfreiheit und der Kofferraum schluckt mit 360 nun 30 Liter mehr.

Komfortfeatures entsprechen dem bekannten 1er-Modell

Durch umklappbare Fondsitzlehnen (optional im Verhältnis 40:20:40 teilbar) sind nun sogar bis zu 1200 Liter drin. Interieur, Ausstattungsumfänge sowie Technik- und Komfortfeatures entsprechen ebenfalls dem bekannten 1er-Programm. Alternativ zur Basisversion ist auch der Dreitürer für 1900 Euro Aufpreis als 'Urban' oder 'Sport Line' sowie dem 'M Sportpaket' (2400 - 3700 Euro) zu haben.

Als Motoren stehen zunächst je vier Benziner und Diesel zur Auswahl - darunter der Sparmeister 116d EfficientDynamics Edition mit 85 kW/116 PS, der mit dem Fabelwert von 3,8 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer nach EU-Norm und 99 g/km CO2 angegeben ist. Neue Einstiegsvariante für 21.900 Euro ist der 114i mit 75 kW/102 PS. Der Motor ist dann auch für den Fünftürer erhältlich. Ab November folgen noch ein 118i mit 125 kW/170 PS und ein 120d mit 235 kW/184 PS sowie mit dem xDrive die Allrad-Premiere in der 1er-Baureihe.

Balance zwischen sportlichem Kurvenräuber und komfortablem Sprinter

Neu ist auch das neue Topmodell M 135i. Es wird von einem Dreiliter-Reihensechszylinder vorangetrieben, der mit Turbolader und Benzindirekteinspritzer 235 kW/320 PS und 450 Newtonmeter zwischen 1300 und 4500 U/min liefert. Schon der dezent gestaltete Sportdress, bestehend aus M-Frontschürze mit großen Lufteinlässen, Seitenschwellern und 18-Zoll-Alus im Doppelspeichendesign sowie metallic schwarzer Heckschürze mit zwei Endrohren, deuten den wahren Charakter des M 135i an. Auf der Straße nämlich hält das Kraftpaket gekonnt die Balance zwischen sportlichem Kurvenräuber und komfortablem Sprinter.

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Insbesondere mit der präzise, schnell und unmerklich schaltenden ZF-Achtgang-Sport-Automatik wandelt sich das Fahrerlebnis zunächst zum entspannten und komfortablen Dahingleiten, wohl wissend, dass sich bei stärkerem Pedaldruck die Tonart im Wortsinne schlagartig ändert. Mit sonor ansteigendem Knurren schießt der Wagen dann nach vorne, schneidet mit messerscharfer Lenkpräzision und begeisternder Spurtreue die Kurven und erlaubt sich auch bei Autobahn-Tempo weit jenseits der 200er-Marke keine Unsicherheiten.

Die Seite mit den angegebenen Durchschnittsverbräuchen von 7,5 bis 8,0 Liter lässt sich dann aber rasch überblättern. Vielleicht um einen verstohlenen Blick auf die Preisliste zu werfen: 39.850 Euro steht da als Einstiegspreis für den Sechsgang-Schalter, mit dem angekündigten Allradantrieb werden gar 44.000 Euro fällig - und schon wechselt die Tonart wieder zu Moll. (sid)