Leipzig. Eine Studie der Prüfgesellschaft Dekra kommt zu dem Schluss, dass fast jedes zehnte Kind in Deutschland im Auto nicht richtig angeschnallt ist. Auch die Anschnallquote von Autofahrern ist innerorts auf 96,4 Prozent gesunken.

Fast jedes zehnte Kind in Deutschland ist im Auto nicht richtig gesichert. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie der Prüfgesellschaft Dekra, die im Mai bundesweit an rund 20.000 Fahrzeugen die Sicherung von Kindern und Erwachsenen untersuchte. Neun Prozent der Kinder seien gar nicht oder mit einem ungeeigneten System gesichert. Besonders gefährlich ist laut Studie, die auf der Internationalen Automobilausstellung (AMI) in Leipzig vorgestellt wurde, die Fahrt auf dem Beifahrersitz. Hier sei fast jedes fünfte Kind nicht ausreichend gesichert.

Anschnallquote sinkt innerorts auf 96,4 Prozent

Nach Ansicht der Dekra-Experten mehren sich insgesamt die Anzeichen, dass Autofahrer wieder seltener den Sicherheitsgurt anlegen. So verzichteten Autofahrer innerhalb von Ortschaften vermehrt auf das Anlegen der Gurte. Innerorts sinke die Anschnallquote auf 96,4 Prozent.

"Die Annahme, man könne sich bei einem Stadtunfall notfalls mit den Händen abfangen, ist eine fatale Fehleinschätzung", erklärte Clemens Klinke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Dekra Automobil GmbH. Bereits bei einem Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 14 Stundenkilometern gegen ein festes Hindernis wirkten Kräfte, die dem Achtfachen des Körpergewichts entsprechen. Der Mensch könne solche Kräfte nicht auffangen, wie Crash-Tests gezeigt hätten. (afp)