Berlin. Mofa- und Mopedfahrer haben bei einem Verkehrsunfall häufig das Nachsehen. Mit einem Crashtest-Video warnt die Unfallforschung der Versicherung vor den fatalen Folgen eines Zusammenstoßes zwischen Rollerfahrer und einem Pkw. Sie appelliert an die Industrie, Tuning an den Zweirädern zu erschweren.

Mit einem Crashtest-Video warnt die Unfallforschung der Versicherung (UDV) vor den verheerenden Folgen eines Zusammenpralls eines Rollerfahrers mit einem Pkw. "Der Zweirad-Fahrer kann einen solchen Zusammenstoß kaum überleben", sagt der Leiter der Unfallforschung der Versicherer, Siegfried Brockmann, in Berlin. Er warnt daher davor, ein Mofa oder Moped schneller zu machen: "Das ist ein Spiel mit dem Feuer." An die Industrie appelliert er, das Tuning weitgehend unmöglich zu machen.

Laut den Unfallforschern ist das Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden, für einen Mofa- und Mopedfahrer sechsmal höher als für einen Autofahrer. Deshalb fordern sie, dass das weitverbreitete Tuning von Zweirädern deutlich erschwert werden müsse. Auch sollte nach Unfällen mit Mofas und Mopeds der technische Zustand des Fahrzeugs untersucht werden.

80 Kilometer pro Stunde keine Seltenheit

"Angesichts der Gefahren sollten Mofa- und Mopedfahrer bei einem Verstoß gegen das Fahrerlaubnisrecht wirksamer bestraft werden", fordert UDV-Sprecher Klaus Brandenstein. "Die Mofaprüfbescheinigung muss überdacht und gegebenenfalls durch einen Mofaführerschein ersetzt werden."

Mofas dürfen maximal 25 Kilometer pro Stunde schnell fahren, Mopeds 45 Kilometer pro Stunde. In der Praxis ist es laut UDV jedoch leicht, diese Fahrzeuge - meist Roller - auf weit höhere Geschwindigkeiten zu bringen. 70 oder 80 Kilometer pro Stunde seien dabei keine Seltenheit, wie Polizeikontrollen im Saarland gezeigt hätten. Die Tuningrate sei hoch. Doch schon mit 55 Kilometern pro Stunde habe ein Rollerfahrer kaum eine Überlebenschance, wenn er mit einem Auto kollidiere. (dapd)