Düsseldorf. Langsam beginnt wieder die Zeit des Reifenwechsels - und der ADAC weist beim Sommerreifen-Test gleich auf eklatante Qualitätsunterschiede hin. Während vor allem namhafte Fabrikate gut abschnitten, zeigten andere gerade auf nasser Fahrbahn Defizite.

Mit dem Frühling naht auch der Wechsel auf Sommerreifen. Wer sich noch einen neuen Satz Reifen besorgen muss, sollte sorgfältig wählen. Manche Sommerreifen beeinträchtigen die Sicherheit vor allem auf nasser Fahrbahn. Auf der sicheren Seite ist, wer auf namhafte Fabrikate zurückgreift. Zu diesem Ergebnis kommt der ADAC in seinem aktuellen Test zweier gängiger Reifengrößen, die für Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen genutzt werden.

Getestet wurden 17 Sommerreifen in der Dimension 175/65 R 14, die unter anderem für Kleinwagen wie den Ford Fiesta und den Opel Corsa gängig ist. Fünf Modelle haben ein "gut" in der Gesamtnote bekommen, acht Fabrikate haben mit "befriedigend" abgeschlossen. Doch dreimal haben die Tester auch das Urteil "ausreichend", einmal gar ein "mangelhaft" vergeben. Entscheidend sind neben Kraftstoffverbrauch, Geräuschverhalten und Verschleiß vor allem das Fahrverhalten auf trockener und nasser Strecke gewesen.

Testsieger ist der Continental "Conti Premium Contact 2", der in allen sicherheitsrelevanten Disziplinen gut abschneidet. Auf nasser Fahrbahn hat er gar mit Bestwerten überzeugen können, auch in puncto Rollwiderstand und dem damit verbundenen niedrigen Kraftstoffverbrauch gehört er zu den Vorbildern im Test. Preislich werden zwischen 43 und 70 Euro pro Pneu fällig.

Auf dem zweiten Platz folgt der zwischen 38 und 66 Euro teure Uniroyal "Rain Expert". Er ist sehr ausgewogen und gut in allen sicherheitsrelevanten Kategorien. Gleiches gilt mit leichten Abstrichen in einzelnen Bereichen für den Michelin "Energy Saver", den Hankook "Optimo K715" und den Semperit "Comfort-Life 2", die allesamt von den Testern mit "gut" bewertet worden sind. Die Preise liegen zwischen 40 und 76 Euro je Reifen.

Ein bis zu 22 Meter längerer Bremsweg

Am Ende der Statistik finden sich günstigere Exemplare, die bei rund 35 Euro beginnen. Der Sava "perfecta", der Kleber "Dynaxer HP 3" und der Debica "Passio 2" haben dafür jedoch deutliche Schwächen auf nasser Fahrbahn, weshalb sie in der Gesamtbetrachtung nur als "ausreichend" bewertet worden sind. Noch negativer ist der Dayton "D110" aufgefallen, der nach Aussage der Tester "schlecht bei Nässe" ist. Während der Testsieger von Conti auf nasser Strecke nach 58,3 Metern steht, braucht das italienische Fabrikat dafür 80, 4 Meter und damit fast 22 Meter mehr.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den 16 getesteten Reifen der größeren Dimension 195/65 R 15. Sie werden unter anderem auf Kompakt- und Mittelklässler wie den VW Golf und den Audi A4 gezogen. Hier haben sieben Reifen mit "gut", sechs mit "befriedigend", zwei mit "ausreichend" und einer mit "mangelhaft" abgeschnitten. An der Spitze rangiert der "Sportrac 3" von Vredestein, der das beste Verhalten auf Nässe zeigt und in allen Disziplinen überzeugt. Mit Preisen zwischen 49 und 83 Euro ist er allerdings kein Schnäppchen.

Ebenfalls als "gut" sind der Bridgestone "Ecopia EP 150", der Nokian "V", der Maloya "Lugano", der Continental "Conti Premium Contact 2", der Dunlop "SP Sport Fastresponse" und der Semperit "Speed-Life" eingestuft worden. Auch sie sind sehr ausgewogen. Die Preise rangieren zwischen 48 Euro und 89 Euro. Schwach bei Nässe und deshalb insgesamt nur "ausreichend" haben die Modelle "intensa hp" von Sava und der Point S "Summerstar 2" erzielt. Richtig gefährlich wird es mit dem Chengshan "CSR66". Das Fabrikat aus Fernost kostet zwar 48 Euro, allerdings weist es extrem schlechte Werte bei Nässe und den höchsten Verschleiß auf. Die "M+S"-Kennzeichnung bewerten die Tester zudem als irreführend. (mid)