Regensburg. Der Autozulieferer Continental arbeitet mit Unterstützung der EU an einem System, das Unfälle durch Nässe und Eis verhindern soll. Moderne Technik soll die Gefahr frühzeitig erkennen und den Fahrer warnen.

Hunderte Horror-Autounfälle auf regennassen oder eisglatten Straßen könnten schon bald der Vergangenheit angehören. Möglich machen soll dies das Projekt "Sensorfusion", an dem Continental derzeit mit Unterstützung der EU arbeitet. Dabei setzt der Automobilzulieferer auf das Zusammenspiel von bereits für den Schleuderschutz ESP eingesetzten Fahrdynamik-Sensoren mit zusätzlich installierten Umgebungs- und "intelligenten" Reifensensoren. Diese sollen den Fahrer am Steuer beispielsweise über ein Head-up-Display warnen, sobald die Haftung zwischen Reifen und Fahrbahn eine kritische Grenze erreicht. Dabei errechnet das System die Differenz aus Soll- und Ist-Haftungswerten und gleicht diese mit der Umgebungstemperatur ab.

Glättegefahr durch reflektiertes Licht erkennen

Zusätzliche Systeme, mit denen die Conti-Ingenieure derzeit intensiv experimentieren, sind unter anderem eine "Polarisationskamera", die das von der Straße reflektierte Licht auf Glättegefahr hin analysiert. Zudem soll ein Laserscanner "in der Luft hängende" Regentropfen oder Schneeflocken bis zu 100 Meter vor dem Fahrzeug erkennen. Zwar warnen bereits jetzt in den Autos zahlreicher Hersteller mit Anzeigen und Signalen vor und während der Fahrt vor Glättegefahr: VW beispielsweise alarmiert den Fahrer mit einem Piepston und einer Schneeflocke im Display bei Temperaturen ab +4 Grad C.

Ford setzt etwa in den Van-Modellen Galaxy und S-Max dagegen auf verschiedene Farben. Ab 4 Grad Celsius Außentemperatur warnt eine gelbe Leuchte vor frostigen Gefahren. Erreicht die Temperatur den Gefrierpunkt, erscheint dieselbe Anzeige, dann aber in Rot. Allerdings orientieren sich solche Warnhinweise bisher ausschließlich an der Außentemperatur und nicht an den tatsächlichen Fahrbahngegebenheiten oder Fahrdynamik-Daten. (mid)