Washington.

Endlich Klarheit nach einem hasserfüllten, inhaltsleeren und über weite Strecke entwürdigenden Schaulaufen: Der Ausstieg des Radikal-Konservativen Rick Santorum aus dem republikanischen Präsidentschaftsrennen erspart Amerika und dem Rest der Welt weitere Wochen eines zuletzt nur noch nervtötenden Stellungskampfes. Santorum hat seiner Partei einen guten Dienst erwiesen. Ein Kreuzzügler, der im Jahr 2012 gegen Empfängnisverhütung zu Felde zieht, ist selbst im prüden Amerika niemandem wirklich geheuer.

Mitt Romney, der reichste, professionellste, moderateste und gleichzeitig in der eigenen Partei ungeliebteste Mann im Wettbewerb, muss nun zeigen, ob mehr in ihm steckt als ein aalglatter Fähnchen-nach-dem-Wind-Halter. Der Überbietungswettbewerb der Obama-Hasser, und als solche versuchen sich die Republikaner und ihre Kandidaten seit Monaten zu profilieren, hat den Ostküsten-Multi-Millionär stark beschädigt. Bei unabhängigen Wählern, bei Frauen, bei Schwarzen und Latinos hat der frühere Gouverneur von Massachusetts viel Kredit verspielt, weil er seine eigene Politik schäbig verleugnet, um Punkte zu sammeln.

Obama ist ihm zurzeit haushoch überlegen. Romney wird zurückrudern. Aber was kann man ihm eigentlich noch glauben?