Ehingen. Entscheidung über die Zukunft der Schlecker-Standorte soll in der nächsten Woche veröffentlicht werden. Vorläufige Schließungslisten mit 2400 Filialen liegen derzeit zur Zustimmung bei der Gewerkschaft Verdi und dem Gesamtbetriebsrat. Eine Filial-Schließung sei nicht mit Kündigungen für alle Mitarbeiter gleichzusetzen, so ein Schlecker-Sprecher.
Die Entscheidung über die Zukunft der einzelnen Standorte der insolventen Drogeriekette Schlecker soll in der nächsten Woche veröffentlicht werden. Die vorläufigen Listen mit insgesamt 2400 Filialen lägen derzeit zur Zustimmung bei der Gewerkschaft Verdi und dem Gesamtbetriebsrat, sagte ein Schlecker-Sprecher am Freitag auf dapd-Anfrage. Der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hatte die Listen nach Prüfung durch eine Unternehmensberatung erstellt.
"Der Ball liegt jetzt auf der Arbeitnehmerseite", sagte der Sprecher. Sobald Geiwitz Rückmeldung habe, sollen zeitnahe zuerst die Mitarbeiter und dann die Öffentlichkeit informiert werden. Schlecker wolle den Mitarbeitern im Anschluss Gespräche anbieten.
Bei Schlecker sollen rund 2.400 von derzeit noch 5.400 Filialen geschlossen und rund 12.000 Arbeitsplätze vorwiegend von Frauen mit geringen Einkommen gestrichen werden.
Filial-Schließung sage nichts über Kündigungen aus
Der Sprecher betonte, dass die Entscheidung zur Schließung einer Filiale nichts über Kündigungen aussage. "Es bedeutet nicht, dass den Mitarbeitern gleich eine Kündigung ins Haus flattert", sagte er. Parallel werde derzeit ein Sozialplan erarbeitet. Demnach sind junge und kinderlose Mitarbeiter eher vom geplanten Stellenabbau betroffen als solche mit langer Betriebszugehörigkeit.
In den Schließungsplan seien mehrere Kriterien eingeflossen. Die Unternehmensberatung habe sich die Umsätze und Deckungsbeträge von jeder Filiale in den vergangenen fünf Jahren angeschaut. Im Anschluss sei die Entwicklung der Umsätze im Verhältnis zum Gesamtkonzern bewertet worden.
Zudem wurde den Angaben zufolge die Lage sowie für Schlecker positive oder negative Ereignisse in der Umgebung der Filialen berücksichtigt. Negativ sei beispielsweise die Eröffnung einer Filiale eines Konkurrenten in unmittelbarer Nähe. Positiv sei die Eröffnung von Discountern zu werten, weil dies auf eine gewisse Nachfrage schließen lasse. (dapd)