Essen. Die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Bettina Schausten ist in ein gewaltiges Fettnäpfchen getreten. Mit ihrer Aussage bei dem Interview mit Bundespräsident Wulff, dass sie 150 Euro von Freunden kassieren würde, wenn diese bei ihr übernachten, eifert die Journalistin Bundespräsident Wulff in Sachen Peinlichkeit nach. Jetzt lachen tausende Nutzer Sozialer Netzwerke wie Facebook und Twitter über die TV-Journalistin.
Die Internet-Gemeinde schüttet derzeit viel Häme und Spott über Bettina Schausten aus. Während des Interviews mit Bundespräsident Christian Wulff wollte die Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios wissen, warum er seinen Unternehmer-Freunden, bei denen er häufig umsonst Urlaub macht, nicht 150 Euro pro Übernachtung bezahlt. Das Staatsoberhaupt konterte mit einer Gegenfrage: "Machen Sie das bei Ihren Freunden so?" Die Journalistin antwortete mit einem knappen und kurzen "Ja". Ein "Ja" mit Folgen, die Bettina Schausten in dem Moment, als sie auf die Frage antwortete, wohl nicht bewusst gewesen waren.
Nun rollt eine Welle der Empörung und vor allem der Belustigung, die vor ein paar Tagen noch ausschließlich Wulff galt, durch das Internet. Gleich auf Dutzenden Facebook-Seiten äußern sich Tausende Nutzer zu dem Thema. Auf Facebook-Seiten mit Titeln wie "Wenn Bettina Schausten 6.667 Mal bei mir übernachtet bin ich Millionär", "Übernachte bei Bettina Schausten" oder "Frau Schausten muss ihre bezahlten Übernachtungen bei Freunden offenlegen" sind viele höhnische und witzige Kommentare zu lesen, aber auch einige kritische Töne werden angeschlagen.
Facebook-Nutzer haken bei Bettina Schausten nach
So hakt der Facebook-Nutzer, der die Gruppe "400 Fragen an Frau Schausten" gegründet hat, kritisch nach und fragt: "Haben Sie jemals einen Journalisten-Rabatt in Anspruch genommen? Haben Sie jemals über Unternehmen oder Personen berichtet, von denen Sie Rabatte in Anspruch genommen haben?" Ein weiteres Beispiel gibt ein anderer User: "In diesem öffentlich-rechtlichen GEZ-Sumpf versickern jährlich Milliarden und, hoffentlich geben Frau Schausten und ihre Freunde die Nebeneinkünfte aus privaten Übernachtungen auch ordnungsgemäß bei ihrer Einkommensteuererklärung an."
Die meisten Kommentare witzeln aber eher angesichts der peinlichen Lachnummer. Ein Nutzer überlegt scherzhaft "ein Hotel für Freunde zu eröffnen." Auch andere machen ähnlich lukrative Vorschläge: "Falls Frau Schausten mal kurzfristig in Frankfurt übernachten muss, für 150 Euro darf sie auf meiner Couch nächtigen und ich würde sogar morgens noch Brötchen holen und eine Rechnung gibt es natürlich auch, ist doch klar.“ Viele bringen ihre Häme aber auch ohne Umschweife auf den Punkt, wenn sie schreiben, dass sich Bettina Schausten mit dieser Aussage "zur Lachnummer der Nation hochkatapultiert" hat.
Wortspiele mit Schausten auf Twitter
Auch bei Twitter gibt es Unmengen Tweets, in denen sich die Nutzer über Bettina Schausten auslassen. Unter den Hashtags #FrauSchausten und #150Euro finden sich lustige Wortspiele: „Bei wem kann ich denn im nächsten Urlaub mal eine oder zwei Nächte "schausten"?", fragt der User @kritikkultur ironisch. Der Gedanke, dass Bettina Schausten in Zukunft ihre Brötchen nicht mehr als Journalistin, sondern im Hotelgewerbe verdienen sollte, gefällt auch vielen Menschen auf Twitter. Ein Nutzer etwa stellt sich vor, dass sie als Hotelmanagerin sogar mehr Geld verdienen könnte als beim ZDF.
Neben Twitter und Facebook geistern auch zwei Plakate durch das Internet, die dem Anschein nach die Autovermietung Sixt und die Kreditkarte Mastercard bewerben. Eine fiktive Freundschaftsrechnung wiederum findet man auf Facebook auf der Seite "Was schausten denn so"
Schausten bittet Freunde doch nicht zur Kasse
Mittlerweile stellte Bettina Schausten ihre Aussage richtig. Der FAZ sagte Schausten, von ihren Freunden erwarte sie nicht, dass sie für eine Übernachtung bezahlen: "Nein, natürlich nehme ich kein Übernachtungsgeld für meine Gästematratze." Sie selbst habe allerdings "selbstverständlich" schon einen "finanziellen Beitrag" geleistet, wenn sie im Urlaub bei Freunden untergekommen sei. Die Schellte im Internet soll sie gelassen nehmen und sogar amüsant finden.
Das ist wohl auch nötig, weil sie mit der Erklärung zu ihrer Aussage keineswegs dafür gesorgt hat, dass der Spott über ihre Person verebbte. Genau das Gegenteil hat sie erreicht. Die Diskussion in den sozialen Netzwerken wurde so noch ein weiteres Mal angeheizt. Ein Nutzer bei Facebook kommentiert ihr Verhalten beispielsweise so:"Frau Schausten konnte vor lauter dummen Zeugs, was sie gesagt hat, nicht mehr zurückrudern und deshalb hat sie wohl gelogen was ihre Aussage zur "Übernachtungspauschale" betrifft. Vielleicht sollte sie jetzt auch mal über einen Rücktritt bzw. eine Kündigung ihrer Arbeitsstelle nachdenken. Wer lügt, muss weg. Auf Wiedersehen Frau Schausten."