Berlin. Aufklärung in kleinen Schritten: Über seinen Anwalt hat Bundespräsident Christian Wulff zugegeben, dass der Unternehmer Egon Geerkens an den Kreditverhandlungen beteiligt war. Bislang hatte Wulff behauptet, er habe den Vertrag mit dessen Ehefrau Edith Geerkens abgeschlossen.

Der Unternehmer Egon Geerkens war an den Verhandlungen über den Kredit seiner Ehefrau an den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff beteiligt. Dies bestätigte Wulffs Anwalt Gernot Lehr der Zeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe).

"Der Darlehensgewährung vorausgegangen war die Suche des Ehepaars Wulff nach einer geeigneten Immobilie", zitierte das Blatt aus einer Stellungnahme Lehrs. "Hierin war Herr Egon Geerkens aufgrund seines besonderen Sachverstands und der freundschaftlichen Beziehungen eingebunden." Die Initiative für ein Privatdarlehen sei jedoch von dessen von Ehefrau Edith ausgegangen. "Die Modalitäten wurden gemeinsam besprochen, das Darlehen von Frau Edith Geerkens gewährt", schrieb Lehr.

Geerkens hat auch Gespräche mit der Bank angeregt

Der heutige Bundespräsident Wulff hatte bislang nicht Stellung zu der Frage genommen, inwieweit Egon Geerkens in Verhandlungen involviert war. Geerkens hatte jedoch im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" seine Beteiligung deutlich gemacht.

Wulffs Anwalt Lehr betonte zudem, die Bedingungen für Wulffs Kredit bei der BW-Bank seien nicht ungewöhnlich. Mit diesem Darlehen hatte Wulff den Privatkredit im März 2010 abgelöst. Die Gespräche mit der Bank hatte nach seiner Darstellung Egon Geerkens angeregt. (dapd)