Schermbeck. Im Schermbecker Neubaugebiet Sprechort ist eine innovative und nachhaltige Versorgung geplant. Wann die Vermarktung der Grundstücke beginnt.
Im Schermbecker Wohnbaugebiet Spechort schreiten die Tiefbauarbeiten zügig voran. Hier wird derzeit die öffentliche Kanalisation verlegt. Die zukünftige Besonderheit des Neubaugebietes liegt in der innovativen Energieversorgung: Ein kaltes Nahwärmenetz wird alle 49 Baugrundstücke mit Erdwärme versorgen. Dieses nachhaltige Konzept wurde am Donnerstag vor Ort von Bürgermeister Mike Rexforth vorgestellt, unterstützt von Jan Paul Hagedorn, Geschäftsführer der Gemeindewerke Schermbeck, Lisa Altiert, Projektleiterin bei der Gelsenwasser-AG, und Marvin Kurz, Bauleiter für Geothermie der Firma Plängsken.
„Unser Anspruch war es, ein nachhaltiges Konzept für Schermbeck zu entwickeln, das erneuerbare Energien nutzt“, erläutert Altiert. „Das lange Genehmigungsverfahren war aufgrund der strengen Umweltauflagen – bedingt durch die Lage im Wasserschutzgebiet Holsterhausen/Üfter Mark – notwendig.“
Von der Planung bis zu den tatsächlichen Bohrarbeiten für die Erdwärme, die in einer Tiefe von 168 Metern stattfinden, vergingen insgesamt eineinhalb Jahre. „Die Vorteile von Erdwärme liegen auf der Hand: Es handelt sich um ein sehr gutes, nachhaltiges Konzept, das zudem langfristig sicher ist und keine Wartung erfordert“, erklärte die Projektleiterin. „Die Erdwärme ist für die nächsten 100 Jahre gesichert.“
Kooperation von Gelsenwasser-AG und Gemeinde Schermbeck
Bürgermeister Mike Rexforth freut sich über die Fortschritte und die gute Zusammenarbeit der beteiligten Firmen. „Wir sind sehr beeindruckt, wie strukturiert und effizient hier gearbeitet wird“, betonte er. Er hob hervor, dass das Projekt für die Gemeinde Schermbeck ein Vorzeigeprojekt sei. „Ich bin stolz darauf, dass wir das gemeinsam mit unserem Partner Gelsenwasser realisieren.“ Die Gelsenwasser-AG ist mit 51 Prozent und die Gemeinde Schermbeck mit 49 Prozent an dem Projekt beteiligt. Die Gemeinde besitzt elf Parzellen im Baugebiet und möchte darüber hinaus außerdem ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten errichten.
Auf dem etwa drei Hektar großen Neubaugebiet entstehen insgesamt 49 Gebäude, darunter 44 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie fünf Mehrfamilienhäuser, die allesamt an das kalte Nahwärmenetz angeschlossen sind. „Damit muss sich kein Mieter mehr Gedanken über Öl-Bestellungen oder Wartung machen“, fügte Hagedorn hinzu. „Jedes Gebäude hat einen eigenen Anschluss und die Temperatur kann individuell über Wärmepumpen reguliert werden, die die Grundtemperatur von 15 Grad nach Bedarf erhöhen.“
Vermarktung der Grundstücke beginnt im August
Die Erschließungsarbeiten werden durch die Firma Stricker aus Dortmund durchgeführt, die sich in einer Ausschreibung mit dem kostengünstigsten Angebot durchsetzen konnte. „Die Kosten für die Straßen- und Tiefbauarbeiten belaufen sich auf insgesamt 1,1 Millionen Euro“, so Bauleiter Mrcela Vinko. Die Vermarktung der Grundstücke beginnt im August. Interessierte können sich jedoch schon jetzt bei weiteren Fragen zu den Grundstücken unter info@gemeindewerke-schermbeck.de melden.