Schermbeck. Die Polizei ermittelt jetzt, nachdem jemand offensichtlich mutwillig mehrere Schranken in Schermbeck beschädigt hat. Was könnte dahinter stecken?

Offenbar gibt es nach wie vor einige Schermbecker, die sich noch immer nicht damit abfinden, dass zurzeit ein Verkehrsversuch im Ortskern durchgeführt wird – und für manche Bürgerinnen und Bürger einige Nachteile mit sich bringt. Nachdem zu Beginn des Probelaufs am 15. Mai rund 50 Anwohner der Marellenkämpe die Öffnung ihrer Straße verhindern wollten, wurden nun offenbar mutwillig mehrere Schranken beschädigt, die vorübergehend Straßen sperren.

Vier Vorfälle an Schranken wurden bisher registriert – einer davon stellte sich jedoch als vermutlicher Unfall heraus, als am Sonntag, 21. Mai, ein Fahrzeug gegen die Absperrung an der Ecke Mittelstraße/Schienebergstege gefahren war.

Verkehrsversuch in Schermbeck: Offene Schranke bedeutet nicht freie Fahrt

Drei weitere Sachbeschädigungen werden von der Gemeindeverwaltung und der Polizei jedoch als mutwillig eingestuft: So wurde die Schranke am Kapellenweg in der Nacht von Sonntag, 21. Mai, auf Montag, 22. Mai, so stark verbogen, dass sie aus Sicherheitsgründen vorübergehend offen gelassen werden musste. „Die Verkehrszeichen gelten aber natürlich weiterhin“, ergänzt Thomas Nübel von der Gemeinde.

Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung ändern am 15. Mai die Verkehrsführung an der Marellenkämpe, die für den Verkehrsversuch geöffnet wurde. Dagegen protestierten mehrere Anwohner.
Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung ändern am 15. Mai die Verkehrsführung an der Marellenkämpe, die für den Verkehrsversuch geöffnet wurde. Dagegen protestierten mehrere Anwohner. © FFS | Erwin Pottgießer

Er berichtet, dass dieser Schaden jedoch – wie auch weitere – relativ zeitnah behoben werden konnte. Denn in den Tagen danach gab es zwei weitere Vorfälle: Am 25. Mai erstattete die Gemeinde Anzeige bei der Polizei – jemand hatte an der wenige Tage zuvor verbogenen Schranke am Kapellenweg ein Kabel durchtrennt – offenbar, um sie außer Betreib zu setzen. Selbiges passierte kurz danach auch noch wenige hundert Meter entfernt an der Schranke in der Straße Landwehr.

Polizei bittet Zeugen, sich auf der Wache zu melden

Die Polizei sucht nun Zeugen zu den drei Sabotagen an den Schranken. Wer etwas gesehen hat, wird gebeten, verdächtige Beobachtungen der Wache in Dinslaken unter der Telefonnummer 02064-6220 zu melden. Währenddessen hat die Gemeinde Schermbeck an mehreren Stellen nochmal nachgebessert: Mit grüner Sprühkreide wird jetzt unter anderem auf dem Straßenbelag in der Mittelstraße und auf dem Kapellenweg auf die vorübergehende Sackgassen-Regelung hingewiesen.