Wesel. Am 15. Mai ändert sich einiges an der Verkehrsführung im Ortskern – Ziel ist es, die Mittelstraße zu entlasten. Wie reagieren die Autofahrer?
Eines steht bereist vorab fest: Am besten erreicht man den Schermbecker Ortskern in den kommenden vier Monaten mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Für Autofahrer ändert sich einiges, denn die Gemeinde Schermbeck startet am kommenden Montag, 15. Mai, einen spannenden Verkehrsversuch, um auszutesten, was schon seit Jahrzehnten gefordert wird: Eine Entlastung der Mittelstraße samt besserer Aufenthaltsqualität durch weniger Kfz-Verkehr.
„Seit Jahren beschweren wir uns über die Mittelstraße, dass wir uns dort nicht ordentlich bewegen können und ein relativ entspanntes Einkaufen überhaupt nicht möglich ist“, erklärt dazu Bürgermeister Mike Rexforth. Auch das Thema Klimaschutz sei ein Aspekt. Das Auto stehen zu lassen, leiste einen wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung, so der Bürgermeister.
Die wichtigsten Änderungen im Überblick: Wollen Verkehrsteilnehmer ein Ziel in der Mittelstraße erreichen, können diese weiterhin mit dem Auto von Norden – also von der St.-Ludgerus-Kirche aus – einfahren. Hier gelten dann gelten die Regeln der Straßenverkehrsordnung zur Fahrradzone.
Wollen Autofahrer den Ort durchfahren, müssen sie ab Montag die B58 nutzen. Mittelstraße, Landwehr und Kapellenweg sind für die Durchfahrt für Autos gesperrt.
Der Verkehrsversuch der Gemeinde Schermbeck läuft im Rahmen des Mobilitätskonzeptes, welches den bis 2030 zu erwartenden Verkehr um die Hälfte reduzieren soll. Diesem Experiment liegt ein in 2020 gestarteter Bürgerbeteiligungs- und Planungsprozess zugrunde. Bedenken äußern allerdings einige Anwohner – unter anderem gründete sich die Verkehrsinitiative Schermbeck, die die Ausweichrouten kritisch verfolgt. Man darf also gespannt sein, was der Versuch für Erkenntnisse bringt.