Wesel. Der Neubau am Evangelischen Krankenhaus beherbergt nicht nur ein Seniorenheim, sondern auch ambulante Angebote, Wohnungen und Ladenlokale.
Rund um das Evangelische Krankenhaus gibt es schon bald eine ganze Palette neuer Pflege-Angebote: Nicht nur das Kati-Faßbender-Hospiz auf dem Gesundheitscampus eröffnet am 2. Juni, einen Monat später geht auch der auffällige Neubau an der Einfahrt zum Parkplatz nach und nach in Betrieb. Das Haus Aaper Busch beherbergt neben dem Pflegeheim mit 84 stationären Plätzen auch eine Tagespflege, eine Kurzzeitpflege, neun Seniorenwohnungen und vier Praxis- und Ladeneinheiten.
Alle pflegerischen Angebote für Senioren werden durch den Neubau mit gut 6500 Quadratmetern Nutzfläche gebündelt, sagt André Gorres, Leiter des Bereiches Senioren- und Pflegeeinrichtungen am EVK. 65 ältere Menschen freuen sich ganz besonders auf das neue Haus: Die Seniorinnen und Senioren des Altenheimes am Willibrordiplatz, das vom 3. bis 21. Juli sukzessive geräumt wird. Fast alle Bewohner der nicht mehr zeitgemäßen Einrichtung ziehen in das neue Heim um und freuen sich auf Einzelzimmer in hellen, modernen Wohngruppen, die sich auf drei Etagen verteilen. Highlight für viele ist das eigene Bad, weiß Manuela Siracusano zu berichten, die neben dem Haus „Kiek in den Busch“ auch das neue Heim leiten wird. Am Willibrordiplatz gab es nicht für alle ein eigenes Bad.
Darüber hinaus bietet das neue Zuhause den Bewohnern weitere Vorteile: Sie leben beispielsweise nicht in Wohnbereichen mit 36 Personen, sondern in kleineren Wohngruppen mit 17 oder 18 Pflegebedürftigen. „Das ist familiärer“, so Siracusano. Zwei Wohngruppen auf jeder Etagen haben jeweils einen großen Aufenthaltsbereich mit Küche zum Backen oder Kochen kleinerer Gerichte (die Hauptmahlzeiten kommen aus dem Krankenhaus) sowie Zimmer in einer Größe von rund 15 bis 21 Quadratmetern.
Das bietet das neue Haus Aaper Busch in Wesel
Das tägliche Leben werde sich in den Aufenthaltsbereichen abspielen, wo immer eine Pflegekraft ansprechbar sein soll, erklärt die Heimleiterin. Die Pflegestützpunkte auf jeder Etage liegen jeweils zwischen den beiden Wohnbereichen. Und: Die Gemeinschaftsräume sind klimatisiert – eine Konsequenz aus den immer wärmeren Sommern, so Gorres. Jede Etage ist farblich anders gestaltet, die Wohngruppen nach Sehenswürdigkeiten wie dem Berliner Tor oder der Zitadelle benannt.
Im Erdgeschoss des inklusive Staffelgeschoss fünfstöckigen Gebäudes stehen schon die verpackten Möbel für die zukünftige Cafeteria, die auch für externe Besucher Gerichte anbieten wird. Der Garten mit einem Rundweg, Sitzgelegenheiten und Spalierobst ist ebenfalls in Arbeit. Ebenerdig ist auch die Tagespflege mit gut 310 Quadratmetern Fläche angesiedelt. Sie wird zum 1. August in Betrieb gehen. Der Bereich für die Kurzzeitpflege ist in der ersten Etage untergebracht und ebenso gestaltet wie die stationäre Pflege.
Ganz oben im Staffelgeschoss legen die Handwerker gerade letzte Hand an in den neun Wohnungen, zwischen 65 und 115 Quadratmeter groß und mit Balkon oder Terrasse ausgestattet. Hier können Senioren je nach Bedarf Leistungen wie Pflege, Mahlzeiten oder hauswirtschaftliche Hilfe dazu buchen. Acht der Wohnungen sind bereits ab August vermietet.
Etwas später als die Bewohner der oberen Etagen ziehen die Mieter der Gewerbeeinheiten ein. Eine Apotheke und ein Sanitätshaus stehen für das Erdgeschoss schon fest. Weitere zwei Einheiten könnten als Arztpraxen genutzt werden. Eine Option wäre aber auch, dass das EVK die Räume selbst für ein größeres Medizinisches Versorgungszentrum nutzt.
Altenheim am Willibrordiplatz wird aufgegeben
Etwas mehr als zwei Jahre hat der Neubau des Hauses Aaper Busch gedauert, das Evangelische Krankenhaus investiert dafür rund 21 Millionen Euro. Im Gegenzug wird das Willibrordi-Altenheim aufgegeben. Der ältere Teil weicht wie berichtet einer Wohnbebauung mit 67 Einheiten, die die Domkarree GbR umsetzen will. Im Bereich des neueren Gebäudeteils plant das EVK ein Konzept aus ambulanter Pflege und Wohnangeboten. Die Planungen hierfür sind noch nicht abgeschlossen, erläutert André Gorres.
Wer noch auf der Suche nach einem Platz in der stationären, Kurzzeit- oder Tagespflege ist, kann sich mit der Heimleiterin Manuela Siracusano unter 0281/1063602 in Verbindung setzen.
Eine Bildergalerie von einer ersten Besichtigung des Hauses Aaper Busch finden Sie hier.