Wesel. Erster Spatenstich für die neue Senioren- und Pflegeeinrichtung Haus Aaper Busch. Das Gebäude soll Platz für 84 stationäre Bewohner bieten.

Fast genau vor zwei Jahren begann die Planung für die neue Senioren- und Pflegeeinrichtung des Evangelischen Krankenhauses, die künftig den Namen „Haus Aaper Busch“ tragen wird. Gestern kamen zum ersten Spatenstich Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, EVK-Geschäftsführer Heino ten Brink, sein Vorgänger und Wegbereiter des Projektes, Rainer Rabsahl, der Leiter der Senioreneinrichtungen André Gorres sowie Prof. Kurt Dorn vom Planungsunternehmen Soleo zusammen, um im kleinen Rahmen „das Erreichte und das Zu-Schaffende“, so Heino ten Brink in seiner Ansprache, zu würdigen.

Nach der geplatzten Planung in Büderich Ende 2018 ging es relativ schnell. Das Grundstück neben dem evangelischen Krankenhaus wurde als neuer Standort für gut befunden, die Soleo GmbH erneut beauftragt, so dass bereits im Dezember 2019 der Bauantrag eingereicht werden konnte. Lob gab es für die städtische Bauverwaltung, die innerhalb von nur sechs Wochen grünes Licht gab. Etwa sechs Monate dauerte es dann noch, bis die Stellungnahmen der Landesregierung vorlagen.

Zu einer Wohngruppe gehören 17 Einzelzimmer

Die neue Einrichtung entsteht östlich des Hauptgebäudes, von der Schermbecker Landstraße kommend hinter dem Kreisverkehr, parallel zum Aaper Weg. Das viergeschossige Gebäude mit einer Nutzfläche von 6500 Quadratmetern soll bis Ende 2022 Platz für 84 stationäre Bewohner bieten. Geplant sind moderne Wohngruppen. Die zu je einer Wohngruppe gehörenden 17 Einzelzimmer mit Nasszelle sind etwa 22 Quadratmeter groß.

Die Planung entspricht einem innovative Beherbergungs- und Lebenskonzept für Senioreneinrichtungen mit großzügigen Gemeinschaftsräumen. „Wir können uns vorstellen“, so Einrichtungsleiter Gorres, „dass wir die Wohngruppen nach Krankheitsbild zusammenlegen, beispielsweise eine Demenz-Wohngruppe einrichten.“ Neben den Nasszellen werden in den Wohngruppen auch Pflegebäder installiert.

Bauvorhaben wird auf 19 Millionen Euro geschätzt

Betreiber, Bauherr sowie Planer und Architekten haben lange am Konzept gearbeitet. Denn, so betonte Heino ten Brink, man habe keinen Zweckbau, sondern ein neues Zuhause für Senioren schaffen wollen. Alles musste bedacht werden, angefangen von der Fassadengestaltung, Barrierefreiheit, einem großzügigen Eingangsbereich, von Zufahrten und Parkplätzen.

Wie schaffe ich Orientierung für die Bewohner, helle Räume, viel Licht und Behaglichkeit, neben Überlegungen, wie die Betten gestellt, Lichtschalter installiert oder Bewohner vor Sonnenlicht von außen geschützt werden können. Auch an großzügige Pausenräume wurde gedacht.

Insgesamt wird das neue Bauvorhaben auf 19 Millionen Euro geschätzt. Professor Dorn dankte für das Vertrauen, das der Bauherr in seine Planung steckt. „Ich hoffe, dass die aktuell galoppierenden Baukosten nicht zu einer Verteuerung führen und es zu keinen Verzögerungen kommt“, so Dorn. „Es war keine leichte Planung, denke man an den divergierenden Baugrund, die Bodengutachten, den Brandschutz, den angrenzenden Hubschrauberlandeplatz, Lärm- und Umweltschutzgutachten.“

Angebote der Tagespflege in Planung

So habe sich sein Planungsbüro der Herausforderung des Bauherrn gestellt, um dessen Wünsche umzusetzen, als erfüllende Aufgabe, Senioren eine neue Orientierung und Behaglichkeit zu bieten. Kriterien, die in der stationären Umgebung eine besondere Rolle spielen.

In dem Gebäudekomplex auf dem EVK-Campus sind zudem Angebote der Tagespflege geplant. Zusätzlich sollen 17 Pflegeplätze entstehen, die ausschließlich der Kurzzeit zur Verfügung stehen. Im Staffelgeschoss sind neun Seniorenwohnungen geplant. Um die neue Senioreneinrichtung zu komplettieren möchte das EVK Gesundheitsdienstleister ansiedeln, um ein breitgefächertes Versorgungsangebot bieten zu können.

Was mit dem Willibrordi-Altenheim am Dom geschieht, ist noch nicht entschieden. Wohl aber, dass dort tätige Pflegekräfte in die neue Senioreneinrichtung wechseln können. „Wir sehen uns immer nach neuen Pflegekräften um, bilden aber wie bekannt mit dem Marien-Hospital in unserem Bildungszentrum Niederrhein Fachkräfte aus“, erläutert Heino ten Brink. Denn gutes Personal ist im Gesundheitswesen das A & O.