Wesel. Für 19,5 Millionen Euro entsteht neben dem Evangelischen Krankenhaus in Wesel ein Komplex mit Wohnungen für 84 Senioren sowie Pflegeangeboten.

Die Sonne strahlte mit den Besuchern des Richtfestes um die Wette, als der Baufortschritt am Haus Aaper Busch vorgestellt wurde. Kein Wunder, entsteht hier doch direkt neben dem Evangelischen Krankenhaus für 19,5 Millionen ein „Vorzeigeprojekt“, wie es Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp voller Vorfreude bezeichnete.

In ihrem Grußwort schwärmte sie an der Großbaustelle regelrecht von dem halb fertigen Haus, dessen Namen Westkamp besonders gefällt: „Haus Aaper Busch – welch ein Name! Vereint er doch die regionale Verortung mit der Nähe zur Natur, dem Busch. Ich gratuliere schon jetzt zur gelungen Namensgebung.“

Das Leitmotiv lautet: „Mit Liebe versorgt“

Aber auch über den Zweck des Hauses ist die Bürgermeisterin voll des Lobes: Nach ihren Worten denken immer mehr Menschen nicht nur darüber nach wo, sondern vor allem wie sie leben möchten, wenn sie älter und wenn sie alt werden. Gefragt sei ein Zuhause, in dem man sich wohlfühlen kann.

Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bei ihrer Ansprache zum Richtfest von Haus Aaper Busch
Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bei ihrer Ansprache zum Richtfest von Haus Aaper Busch © FFS | Markus Joosten

Dazu gehören helle Räume, barrierefrei Sanitätsbereiche, Aufzüge, großzügige Gemeinschaftsräume sowie die Möglichkeit, in der Nähe etwas zu kaufen und am besten auch noch eine Bushaltestelle in unmittelbarer Nachbarschaft. „All das wird das Haus Aaper Busch bieten“, so Westkamp, die dem Projekt eine ideale Lage bescheinigt – auch mit Blick auf eine optimale medizinische Versorgung im Evangelischen Krankenhaus gleich nebenan. Das EVK werde das Haus unter das Leitmotiv „Mit Liebe versorgt“ stellen, dabei stehe der Mensch im Mittelpunkt, freut sich Ulrike Westkamp.

Barrierefreies Zuhause für ältere Menschen

Auf einer Nutzfläche von 6.500 Quadratmetern bietet die stationäre Senioreneinrichtung voraussichtlich ab Mitte 2023 im Weseler Stadtteil Obrighoven 84 älteren Menschen ein barrierefreies neues Zuhause außerdem Pflege im Wohngruppenmodell. Zudem wird es dort weitere zusätzliche Angebote wie Tages- und Kurzzeitpflege und Service Wohnen geben.

Insgesamt sechs Wohngruppen, die jeweils aus 17 Bewohnern bestehen, werden auf drei Etagen untergebracht sein. Dort bietet jedes Einzelzimmer 22 Quadratmeter individuellen Wohnraum mit eigenem Bad. Ganz oben im Staffelgeschoss ist „Servicewohnen“, eine Form des betreuten Wohnens, mit neun Einheiten vorgesehen sowie das Angebot einer solitären Kurzzeitpflege für 17 Gäste – speziell dieses zielt auf pflegende Angehörige ab, die entweder selbst noch berufstätig sind oder die bei der Versorgung eines Pflegebedürftigen in dem Haus Aaper Busch dann tageweise Entlastung suchen.

Neue Apotheke und ein Sanitätshaus

Im Bereich des Erdgeschosses, wo unter anderem eine Apotheke eingerichtet wird, werden die Flächen an interessierte kommerzielle Gesundheitsanbieter (darunter ein Sanitätshaus) vermietet. All das werde sicherlich zur Bereicherung von Obrighoven beitragen, ist Wesels Bürgermeisterin überzeugt.

Scherben bringen Glück: Polier Markus Hölter zertrümmert nach seinem Richtspruch ein Sektglas auf der Bodenplatte des Rohbaus.
Scherben bringen Glück: Polier Markus Hölter zertrümmert nach seinem Richtspruch ein Sektglas auf der Bodenplatte des Rohbaus. © FFS | Markus Joosten

Voller Überzeugung trug dann Polier Markus Hölter den Richtspruch vom Rohbau herab den zahlreichen Gästen vor und zerschmetterte, wie es Tradition ist, am Ende seiner Rede ein Sektglas auf der Bodenplatte von Haus Aaper Busch, getreu dem Motto „Scherben bringen Glück“. Er ließ alle Handwerker und den Bauherrn hochleben und endete dann mit dem Vers: „Aus ist’s mit meiner Dichtkunst – hoch lebe die heimische Handwerkszunft. Prost!“

Kostensteigerung nur etwa fünf Prozent

EVK-Geschäftsführer Heino ten Brink war nicht nur glücklich darüber, dass die Preissteigerung sich mit rund fünf Prozent in Grenzen hält. „Seit dem ersten Spatenstich am 10. März 2021 ist unsere Senioreneinrichtung gewachsen. Dafür gilt mein Dank allen Handwerkern sowie allen Beteiligten in den Architekten- und Planungsbüros, aber auch allen Mitarbeitern in unseren Pflegeeinrichtungen, die alle zusammen ein neues Zuhause für Senioren errichten.“