Hünxe. Seit bald einem Jahr sind Krudenburg und Drevenack von Hünxe abgeschnitten. Jetzt verschiebt sich die Eröffnung der Kanalbrücke erneut.
Irgendwann hat die Leidenszeit hoffentlich ein Ende – und die Eröffnung der neuen Kanalbrücke zwischen Hünxe und Drevenack kann erfolgen. „Das ist auch dringend notwendig. Wir waren ja quasi von der Außenwelt abgeschnitten“, sagt Beate Blum, Mitarbeiterin im Drevenacker Bauernlädchen Schulte-Bunert über das baldige Ende der Sperrung der direkten Verbindung nach Hünxe.
Seit Oktober vergangenen Jahres wird dort an der neuen Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal gearbeitet – Drevenack und Krudenburg waren seitdem nicht mehr über die Dinslakener Straße vom sonstigen Hünxer Gemeindegebiet erreichbar. Eigentlich sollten es schon am Montag, 5. September so weit sein, doch nun wurde die Öffnung der neuen Kanalbrücke erneut nach hinten verschoben – auf den 10. September, einen Samstag.
Drevenacker Geschäftsmann glaubt es erst, wenn er es sieht
Dirk Buchmann, Inhaber vom Schulte-Drevenacks-Hof in Drevenack, sehnt auch das Ende der Sperrung herbei. „Es waren schon massive Einschnitte: Mehr als die Hälfte unserer Kunden sind weggeblieben.“ Er wird selber am Tag der Wiedereröffnung zur Brücke fahren und sich persönlich davon überzeugen: „Erst, wenn ich das mit eigenen Augen gesehen habe, glaube ich es. Und dann mache ich erstmal eine Flasche Sekt auf!“
„Das große Manko war ja der weite Umweg“, ergänzt Blum und konkretisiert, „unsere Kunden aus Hünxe können ja schlecht mit dem Fahrrad über die Autobahn fahren.“ Sie und ihre Kollegen werden jubeln, sobald die Brücke wieder befahrbar ist. Vielleicht stoßen sie dann mit einem Gläschen Sekt auf das Ende der Sperre an. Eine Gruppe Drevenacker möchte die wieder hergestellte Verbindung dagegen größer feiern – mit einem Wiedervereinigungsfest.
Scherzhafter Vergleich mit der deutschen Wiedervereinigung
Timo Kempendorf, der sich mit einigen Mitstreitern für sein „Dorf mit Herz“ stark macht, erklärt: „Drevenack sagt Dankeschön für die Wiedervereinigung von Hünxe und Drevenack.“ Er zieht dabei einen interessanten Vergleich zur Deutschen Einheit: „Wo Deutschland über 40 Jahre drauf warten musste, ging es bei uns in einem Jahr. Wenn du dich jetzt fragst, was hat es damit zutun. Beides war umstritten und wurde nicht von jedem begrüßt“, sagt Kempendorf scherzhaft.
Kempendorf ergänzt: „Aber vielleicht sollten wir hier auch symbolisch alte Mauern einreißen.“ Dafür hat er sich ein Motto ausgedacht: „Ein Würstchen und Bierchen auf der Hand für die Mitarbeiter von Amand – also die rund 20 Arbeiter der Brückenbaufirma“.
Ingrid Meyer, Wolfgang Schulte und Kempendorf würden sich freuen, wenn sie das gemeinsam hinbekommen. Dafür rühren sie jetzt die Werbetrommel. Bürgermeister Dirk Buschmann habe sein Kommen bereits zugesagt, berichtet Kempendorf.
Für „Wiedervereinigungs“-Feier werden noch Helfer gesucht
Es werden noch ein paar freiwillige Helfer benötigt und auch kleine Spenden für die Beschaffung von Brötchen, Würstchen und Bierchen und anderen Getränke. Eine Spendenbox dafür steht bei Brücker Schulte an der Hünxer Straße 20 in Drevenack.
Geplant ist die „Wiedervereinigungsfeier“ dann am Freitag, 9. September, ab 10.30 Uhr. „Es wäre schön, wenn wir auch ein paar Hünxer für die Aktion gewinnen könnten, denn schließlich kommt Gemeinde von gemeinsam. Dann schauen wir mal, was wir vereint auf die Beine gestellt bekommen“, so Kempendorf im Namen der „Drevenacker Anpacker“. Trotz der Verschiebung der Eröffnung, hatten die Drevenacker Organisatoren die Veranstaltung am Freitag noch nicht verschoben.