Wesel. In Wesel sind die Preise für Käufer und Häuslebauer vergleichsweise moderat. Ein Vergleich mit Nachbarkommunen zeigt das.
Wesel wächst – denn die Hansestadt ist als Wohnort beliebt. Das hatte im Frühjahr auch das NRZ-Bürgerbarometer gezeigt: Für 93 Prozent der 400 Befragten machen das Wohnen und die Natur Wesel besonders lebenswert. Und die Nachfrage nach Eigentum ist ungebrochen hoch, daher weist die Stadt neue Baugebiete aus. Wie steht Wesel im Vergleich da? Wir haben nachgeschaut.
In rasantem Tempo entsteht derzeit ein Wohngebiet Am Schwan: Im Januar wurde das Areal für Bauherren freigegeben, die gut 70 Eigenheime sind im Bau und die ersten Häuser so gut wie fertig. Dass Wesel für Immobiliensuchende attraktiv ist, liegt sicher auch an den moderaten Preisen für die eigenen vier Wände. „Ein Pfund, mit dem wir wuchern können“, sagt Stadtplaner Martin Prior.
Das kosten Häuser in Wesel und Umgebung
Verglichen mit Nachbarkommunen liegt Wesel bei den Durchschnittspreisen im Mittelfeld, wie ein von der NRZ erstellter Immobilienatlas zeigt: Ein Haus kostet im Schnitt 303.635 Euro. Während Hamminkeln (295.000 Euro) und Schermbeck (289.000 Euro) etwas günstiger sind, müssen Interessenten in Hünxe (384.000 Euro), Voerde (325.000 Euro) oder Dinslaken (349.000 Euro) zum Teil deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostete laut Grundstücksmarktbericht in der Stadt Wesel im Jahr 2019 im Schnitt 278.000 Euro, eine Doppelhaushälfte 234.000 Euro.
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Ähnlich sieht es bei den Eigentumswohnungen aus: Hier liegen die Preise mit durchschnittlich 2747 Euro pro Quadratmeter im niedrigen Bereich. In Hamminkeln werden im Schnitt 2932 Euro fällig, in Hünxe 3004, in Schermbeck 2845 Euro und in Dinslaken 3022 Euro. Der Weseler Grundstücksmarktbericht nennt für eine Neubau-Eigentumswohnung im Jahr 2019 einen Durchschnittspreis von 3047 Euro pro Quadratmeter.
Bald wird am Hessenweg in Wesel gebaut
Die Nachfrage ist in Wesel auch wegen des niedrigen Zinsniveaus seit Jahren hoch, berichtet Martin Prior. Daher weist die Stadt sukzessive neue Wohngebiete aus. Wie die Vorsitzende des Gutachterausschusses, Kirsten Meyn, mitteilt, hat das Areal Am Schwan schon für eine leichte Entspannung gesorgt. Als nächstes sollen nun in einem Baugebiet am Hessenweg mit rund 100 geplanten Wohneinheiten die Bagger rollen. Vorerst steht aber nur ein Kita-Gebäude, das bald fertig sein wird , auf der grünen Wiese.
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In den kommenden Monaten, so Martin Prior, könne man wohl mit der Vermarktung der Grundstücke beginnen. Außerdem sind weitere Wohnflächen in Flüren nordöstlich der Beethovenstraße sowie auf dem Fusternberg im Bereich der Fusternberger Straße/Clarenbachstraße in Vorbereitung. Wann dort gebaut werden kann, ist noch offen.
Wo wohnt es sich in Wesel am günstigsten?
Dass die Preise in Wesel vergleichsweise günstig geblieben sind, erklären Martin Prior und Kerstin Meyn mit dem Bodenmanagement der Stadt, das 2013 vom Rat beschlossen wurden. Das bedeutet: Die Stadt vermarktet potenzielles Bauland in der Regel selbst und achtet dabei auf faire Preise. So können die vom Gutachterausschuss der Stadt ermittelten Werte zugrunde gelegt und Spekulationen verhindert werden.
Die Bodenrichtwerte – also der durchschnittliche Lagewert von Grundstücken, ermittelt aus Kaufpreisen – zeigen auch an, wo Grundstücke in Wesel am günstigsten sind: Am unteren Ende steht Bislich. Dort geht es – allerdings in Außenbereichen – bei 90 Euro pro Quadratmeter los. Auch in Werrich und Perrich ist Grund und Boden mit 95 Euro preiswert. Am teuersten sind Grundstücke in der Innenstadt: Spitzenreiter ist hier der Bereich Viehtor/Hohe Straße mit 800 Euro. In Obrighoven/Lackhausen bewegen sich die Preise in den Siedlungsbereichen zwischen 165 und 240 Euro. Diese Preise jedoch sind nicht verbindlich für Verkäufer.
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Vergleichbar mit den Nachbarkommunen sind übrigens die Mietpreise in Wesel: im Durchschnitt kostet eine Wohnung laut NRZ-Immobilienatlas neun Euro pro Quadratmeter (31 Prozent mehr als 2010), ebenso wie in Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck, Xanten, Dinslaken und Alpen. Nachholbedarf hat Wesel allerdings noch bei den barrierefreien Wohnungen.
>> Der Immobilienatlas für den Niederrhein
Der Immobilienatlas mit interaktiven Karten gibt einen Überblick über die Preise zwischen Kleve und Düsseldorf. Die Daten hat die NRW Bank zur Verfügung gestellt. Als Quellen dienen die Empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de) und die Empirica-Preisdatenbank (empirica-systeme.de, vor 2012: IDN ImmoDaten). Grundlage bilden Angaben aus Online-Anzeigen. Hier ist er online zu finden .