Wesel. . Der Gutachterausschuss hat neue Bodenrichtwerte ermittelt. Die Preise sind nicht oder nur moderat gestiegen. Bei Immobilien sieht es anders aus.

Häuslebauer können sich in Wesel über stabile Grundstückspreise freuen. Der Gutachterausschuss der Stadt hat die neuen Bodenrichtwerte für 2018 beschlossen. Die gute Nachricht: Die Preise für Baugrundstücke in den Wohngebieten bleiben weitgehend unverändert. In acht der insgesamt 45 Richtwertzonen gibt es einen Anstieg, doch auch dieser fällt moderat aus. Teuerstes Pflaster in Wesel ist der Bereich Obrighoven (Aaaper Weg, Am Forst, Am Buttendick) mit 220 Euro je Quadratemeter, am günstigsten sind Grundstücke in den Außenbereichen von Bislich und in Bergerfurth mit 90 Euro.

Die Bodenrichtwerte werden aufgrund der Analysen von Kaufverträgen erstellt und dienen sozusagen als Anhaltspunkt für Käufer und Verkäufer, sie sind natürlich nicht verpflichtend. Der Preis wird inklusive der Erschließung berechnet, erklärt Kirsten Meyn, Vorsitzende des Gutachterausschusses. Sie bewertet die Entwicklung positiv. „Wesel ist kein Pflaster für spekulative Investoren“, sagt sie. Schon seit Jahren gibt es ein städtisches Bodenmanagement, damit können heftige Preisanstiege verhindert werden. Das Prinzip: Die Stadt vermarktet potenzielles Bauland in der Regel selbst und achtet dabei auf faire Preise, die zuvor vom Gutachterausschuss ermittelt werden.

Immobilienpreise ziehen an

Daher gebe es in der Hansestadt familienfreundliche, bezahlbare Grundstücke, so Meyn. Im teuersten Bereich Obrighoven zum Beispiel sind die Werte seit 2009 von 210 auf 220 Euro je Quadratmeter gestiegen, in Lackhausen stieg der Richtwert laut Tabelle im gleichen Zeitraum von 180 auf 190 Euro. Kirsten Meyn bewertet Wesel als „verlässlich“. Zudem seien geplante Neubaugebiete qualitativ hochwertig mit viel Grün, zum Beispiel das Areal „Am Schwan Nord“. Für diese Grundstücke, die in diesem oder im kommenden Jahr verkauft werden sollen, gibt die Bodenrichtwerttabelle noch keine endgültigen Zahlen wieder. Die Stadt hoffe aber, die Grundstücke für unter 200 je Quadratmeter anbieten zu können, so Meyn.

Die moderate Entwicklung gilt für das Bauland. Anders sieht das jedoch bei den Immobilien aus: Hier beobachtete der Gutachterausschuss, dass Käufer im vergangenen Jahr bereit waren, für Häuser höhere Preise zu zahlen. Eine Doppelhaushälfte, deren Sachwert beispielsweise mit 165 000 Euro berechnet wurde, wechselte im statistischen Mittel 2017 für 179 000 Euro den Besitzer. Dass mehr gezahlt werde, liegt für Kerstin Meyn an den günstigen Zinsen und der guten Wirtschaftslage. „Es gibt eine größere Bereitschaft, Immobilen zu erwerben“.