Hünxe. Das barrierefreie Wohnprojekt im Baugebiet Nelkenstraße Hünxe-Drevenack ist nicht unumstritten. Am Montag können Bürger die Pläne einsehen

Es gab viel Diskussionen um das Baugebiet Nelkenstraße in Drevenack, genauer: um die darin zwischen Sonnenblumen- und Kornblumenweg geplanten, barrierefreien Wohnungen. Anlieger waren mit der Planung dieser Mehrfamilienhäuser nicht einverstanden: Zu groß, zu wuchtig. Inzwischen ist das Projekt umgeplant. Wegen der Covid-19-Pandemie ist die ursprünglich geplante Bürgerinformationsveranstaltung nicht möglich. Am Montag beginnt deshalb eine sechswöchige Beteiligung der Öffentlichkeit, die bis zum 31. Dezember geht.

Die Unterlagen sind von Montag an auf der Homepage der Gemeinde Hünxe einzusehen und persönlich im Flur im zweiten Obergeschoss. Allerdings sollten sich Interessierte unter 02858/693-01, -02 oder -03 anmelden und einzeln kommen.

43 Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften sind im Baugebiet Nelkenstraße geplant. „25 sind bereits verkauft, sechs Verträge unterschriftsreif und für die restlichen zwölf sind viele Bewerber da“, sagt Egon Beckmann (CDU). „Wir machen uns daher keine Sorgen.“ Die Grundstücke gehören der Stadt , sind bereits erschlossen und kosten 225 Euro pro Quadratmeter.

Senioren wollen in der vertrauten Umgebung bleiben

Ursprünglich sah der Bebauungsplan für dieses Gebiet nur Einfamilienhäuser vor, aber: „In Drevenack fehlen uns barrierefreie Wohnungen“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Ingrid Meyer. Senioren wollen das Dorf nicht verlassen und bleiben in großen Häusern mit Gärten wohnen. Oder sie müssen fortziehen.

Deshalb hat der Rat eine Bebauungsplanänderung beschlossen, um im Baugebiet Nelkenstraße rund 30 barrierefreie Wohnungen errichten zu können. „Der Rat hat beschlossen, die Gemeindewerke Hünxe um die Fachabteilung Bauen zu erweitern“, erläutert Egon Beckmann. Die Gemeindewerke werden das Mehrfamilienhaus errichten lassen und Vermieter sein. „So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, sagt die Sachkundige Bürgerin für die CDU im Planungs- und Umweltausschuss, Annika Zimmer. „Die Senioren finden barrierefreie Wohnungen und können im Dorf sein. Ihre Häuser stehen wieder für junge Familien auf dem Markt.“

Die ursprüngliche Planung ist aufgelockert worden

Es kursierten viele Fehlinformationen, beispielsweise von einem 16 Meter hohen Haus. Aktuell sei zweigeschossig mit einem um 30 Grad geneigten Dach geplant, so Beckmann. Etliche Häuser an der Peddenberger Straße seien höher. Auch habe man die ursprüngliche Planung – ein U-förmiges Gebäude – aufgelockert. Die Details sind ab Montag in der Öffentlichkeitsbeteiligung zu sehen.

Nicht allen Anliegern gefallen die Pläne, haben sie doch jahrelang auf eine Wiese geschaut. „Aber es ist das einzige Grundstück, auf dem wir das Projekt in Drevenack verwirklichen können“, erläutert Ingrid Meyer. Denn das Grundstück ist Gemeindeeigentum.

Wann Baubeginn für die barrierefreien Wohnungen sein wird, ist aktuell noch nicht klar. Bei den Einfamilienhäusern aber tut sich schon was: Die erste Bodenplatte liegt bereits, weitere werden wohl zügig folgen.