Mülheim. Vor der Gustav-Heinemann-Schule in Mülheim beraubten zwei Männer einen Brötchenlieferanten. Ein Gerichtsurteil fiel nach vier Verhandlungstagen.

Als der Auslieferungsfahrer einer Dinslakener Bäckerei am 30. März 2022 um 6.45 Uhr die Gustav-Heinemann-Gesamtschule in Mülheim verließ, traf er auf zwei Männer. Als Nächstes blickte der Auslieferungsfahrer, der nicht nur neue Backwaren geliefert, sondern - wie immer - auch die Einnahmen aus dem Verkauf des vorangegangenen Tages abgeholt hatte, auf ein Messer. Nach insgesamt vier Verhandlungstagen endete vor dem Duisburger Landgericht das Verfahren gegen zwei 25-jährige Männer.

Laut Anklage hatte der Mann mit dem Messer dem Auslieferungsfahrer den Beutel mit dem Geld abgenommen. Dann zwang er ihn, ein in dem Auto eingebautes Geldfach zu öffnen, in dem sich bereits der Erlös von Lieferungen an andere Schulen befand. Sein Komplize soll dabei geholfen haben, die Beutel aus dem Fahrzeug zu holen. Dann sollen die zwei Männer mit etwas mehr als 2300 Euro Beute entkommen sein.

Überfall in Mülheim: Ein Angeklagter wurde freigesprochen

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Verdächtig: In Textnachrichten, die die Angeklagten vor dem Überfall miteinander ausgetauscht hatten, war die Rede davon gewesen, etwas „machen“ zu wollen. Man brauchte offenbar dringend Geld für die Freizeitgestaltung, die unter anderem in einen Sauna-Club in Frankfurt führte, und für Drogen. Unmittelbar nach der Tat hatte man sich zudem offenbar neu eingekleidet.

Doch nach dreitägiger Beweisaufnahme blieb die Rolle eines der beiden Angeklagten bei dem Überfall ungeklärt. Die Strafkammer sprach ihn frei. Aus Mangel an Beweisen, wie das früher einmal hieß. Das abgetrennte Verfahren gegen den verbleibenden Angeklagten endete nach einem weiteren Verhandlungstag. In seinem Fall war das Gericht allerdings fest davon überzeugt, dass er an dem Überfall auf den Auslieferungsfahrer beteiligt gewesen war. Wegen schweren Raubes muss der 25-Jährige drei Jahre hinter Gitter.