Mülheim. Aus einer glutenfreien Süßigkeit für den Sohn machte der Mülheimer Benjamin Klempel eine Geschäftsidee. Was er mit dem Start-up Schaumgold plant.
„Am Anfang ging es einfach nur darum, dass unser Sohn wieder Schokoküsse essen kann“, erinnert sich Benjamin Klempel. Er ist der Gründer der Speldorfer Firma Schaumgold Schokokuss Manufaktur, die ziemlich besondere Schokoküsse herstellt. Die Diagnose Zöliakie machte es dem jüngsten Familienmitglied unmöglich, diese Süßigkeit in ihrer normalen Form zu essen. „Wir haben da dann einfach ein Familien-Projekt draus gemacht“, blickt Klempel auf die Anfänge zurück. Vor zwei Jahren begann die Familie damit, so viele Informationen über Schokoküsse zu sammeln, wie sie bekommen konnte. „Wir haben mit Rohstofflieferanten und verschiedensten weiteren Ansprechpartnern gesprochen und sehr viel erfahren – und dann haben wir uns da immer weiter rangetastet.“
Zwei Jahre lang informierten sich die Klempels über Schokoladen, Aromen, Rezepturen und alles, was mit der Herstellung eines glutenfreien Schokokusses zu tun hat. Dabei überwanden sie alle Schwierigkeiten rund um die Herstellung der normalerweise doch eher unspektakulär aussehenden Süßigkeit. „Dabei ist allein die Produktion des Schaumes in der richtigen Konsistenz alles andere als einfach.“ Die Klempels tasteten sich auch hier im Rahmen zahlreicher Tests Schritt für Schritt an das richtige Ergebnis heran.
Mülheimer Firma Schaumgold startet bald mit Online-Shop
In diesem Monat startete der Vertrieb des Schaumgold-Schokokusses nun offiziell. „Wir fokussieren uns auf den Verkauf an Endverbraucher“, erläutert Benjamin Klempel. Firmen können größere Mengen Schokoküsse und deren Verpackungen auch individuell nach ihren Vorstellungen von Schaumgold produzieren lassen. „Sowas ist als Firmengeschenk durchaus gefragt“, so Klempel. Wer in Mülheim spontan eine der ungewöhnlich geformten Süßigkeiten kaufen möchte, hat bei „Chocolate Dreams“ auf der Duisburger Straße die Gelegenheit. In Kürze wird zudem der Online-Shop von Schaumgold starten.
Die Küche des Büros von Benjamin Klempel, der hauptberuflich in der Werbebranche selbstständig ist, wurde im Zuge der Schokokuss-Entwicklung zur Laborküche erweitert. Mitten im Raum steht eine riesige Maschine, in der gerade 24 Kilogramm Schokolade auf Temperatur gebracht werden. „Je nach Außentemperatur kann das schon mal bis zu zwei Stunden dauern“, beschreibt der Fachmann den Prozess, der am Anfang der Produktion steht. Wir haben den Herstellungsprozess quasi umgedreht“, erklärt Klempel.
Mülheimer Firmengründer bemerkt großes Interesse
Im 3D-Drucker entstanden Gussformen, in die nun die Schokoladenmasse gegeben wird. Auf diese Weise erhält der Schokokuss seine ungewöhnliche, vielflächige Form. In die so entstehende Gussform wird dann der süße Schaum gegeben. Der glutenfreie Waffelboden verschließt das Ganze.
Nur wenige Tage nach dem offiziellen Start freut sich Benjamin Klempel über das große Interesse an dem, was zu Beginn doch eigentlich nur für seinen Sohn gedacht war. „Wir können uns da wirklich nicht beschweren.“ Schon während der zwei Jahre währenden Recherche seien die Rückmeldungen auf die Idee sehr oft sehr positiv gewesen. „Wir werden einfach mal gucken, wie sich die Sache weiterentwickelt und das Sortiment ausbauen.“ Bei der Schokolade und den Aromen gebe es noch so viele Möglichkeiten, sodass einem die Ideen da wohl nie ausgehen werden.
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