Mülheim/Essen. Gerry Weber, Hallhuber und mehr: Das Mülheimer RRZ musste einige Mieter ziehen lassen. „Leider ein Trend“, so der Manager. Wie dieser enden soll.

Im letzten Quartal des Jahres hat es dann auch Hallhuber erwischt: Die geplante Sanierung der Münchener Modekette ist nicht geglückt, infolge der Insolvenz werden derzeit sämtliche Filialen in Deutschland geschlossen. Einer der 98 Modeläden deutschlandweit hatte bis vor Kurzem noch seinen üblichen Betrieb im Rhein-Ruhr-Zentrum an der Stadtgrenze zwischen Mülheim und Essen, doch auch dort ist seit Ende Oktober Schluss. „Dies ist leider ein Trend, den man aktuell in ganz Deutschland vernimmt“, sagt Centermanager Frederik Schmälter.

Denn neben Hallhuber haben im Laufe des Jahres bereits die beiden Schuhhändler Ara Schuhe und Rieker das Einkaufszentrum verlassen. Auch die Modekette Gerry Weber hat – ähnlich wie Hallhuber – resultierend aus einem laufenden Insolvenzverfahren Ladenlokale schließen müssen, darunter die zwei Mülheimer Standorte im Forum und im Rhein-Ruhr-Zentrum. Eine Entwicklung, die Schmälter nicht ohne Sorge zur Kenntnis nimmt. „Natürlich bedauern wir dies sehr“, sagt er, blickt aber dennoch positiv gestimmt der Zukunft entgegen.

Rhein-Ruhr-Zentrum: Mit neuem Eigentümer soll vieles besser werden

„Die Verluste können wir schon bald kompensieren.“ Mit dem neuen Eigentümer werde sich in naher Zukunft einiges verbessern, ist sich Schmälter sicher. Wie bereits bekannt ist, wollen die neuen Eigentümer, ein Zusammenschluss aus der Eurofund Group in Madrid und dem Investmentfonds Signal Capital Partners in London, 180 Millionen Euro in den Standort investieren. „So können wir die letzten Auszüge sowie den bisherigen Leerstand hoffentlich schnell vergessen machen und dem Center wieder neuen und alten Glanz verleihen“, sagt Schmälter.

Frederik Schmälter ist Centermanager des Rhein-Ruhr-Zentrum.
Frederik Schmälter ist Centermanager des Rhein-Ruhr-Zentrum. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Denn derzeit, so der Centermanager, seien rund 30 Prozent der Ladenlokale im Einkaufszentrum leerstehend. Damit liege man deutlich über dem Durchschnitt, in der Regel seien acht bis zehn Prozent Leerstand in großen Einkaufszentren aufgrund von Fluktuation und Umbauten kaum zu vermeiden. Im Fall des Rhein-Ruhr-Zentrum ist der vergleichsweise hohe Wert laut Schmälter vor allem auf den Eigentümerwechsel zurückzuführen. „Der vorherige Eigentümer hat im Bereich West für seine Umbaupläne im Bereich West einen strategischen Leerstand geschaffen“, so der Centermanager. „Dann kam Corona und die Pläne kamen zum Erliegen.“

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Ein Gutes habe der Leerstand dennoch: Der neue Betreiber könne „nahtlos anknüpfen“, ein erneuter strategischer Leerstand sei nicht nötig. Das englisch-spanische Joint Venture plant, Anfang 2024 mit den ersten Bauarbeiten beginnen zu können und setzt mindestens drei Jahre für den umfangreichen Umbau an. Entstehen soll „das erste ,Shopping Resort’ in Deutschland“. Die Veröffentlichung der Pläne vor einigen Monaten habe viele Interessenten auf den Plan gerufen, berichtet Schmälter. „Es gibt positive Resonanz, wir sprechen mit vielen Unternehmen, die sich vorstellen können, im Rhein-Ruhr-Zentrum ansässig zu werden.“

Und auch wenn das Mammut-Projekt noch nicht begonnen hat – „die ersten Anzeichen für den Blick nach vorn kann man schon vernehmen“, so Frederik Schmälter. Neben der für das Einkaufszentrum sehr erfreulichen Vertragsverlängerung um 15 Jahre, die das Cinemaxx erst kürzlich unterschrieben hat und auf die nun eine umfassende Modernisierung des Kinos folgen soll, gibt es weitere Neuerungen. So habe erst kürzlich die Kette „Asia Hung“ in der Foodlounge eröffnet, die im Zuge des Umbaus ebenfalls rundumerneuert werden soll. Hinzukommen Umbauten von Ladenlokalen, wie etwa bei Vodafone und „Lieblingsplatz Accessoires“.

„Das sind schöne Impulse“, sagt der Centermanager. „Das zeigt, dass nicht nur wir, sondern auch die Shops trotz der herausfordernden letzten Jahre an den Standort glauben und man gemeinsam nach vorne blickt.“ Nun stehe mit der Vorweihnachtszeit die bedeutendste Phase des Jahres an. „Wir haben ein noch größeres Programm für unsere Besucherinnen und Besucher vorbereitet als die letzten Jahre“, so Schmälter.

In Sachen Betreibersuche gibt es im Übrigen noch nichts Neues zu vermelden: Die Eurofund Group (Madrid) hatte im August bestätigt, den Vertrag mit der ECE Group als jetziger Betreiberin gekündigt zu haben. „Bis zum 8. September 2023 können sich Unternehmen als Hausverwalter bewerben“, hieß es seinerzeit in einer Stellungnahme der Betreiberin. Eine Entscheidung war für November angekündigt worden.

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