Moers. Müllabfuhr, kaputte Laternen, Ladesäulen für E-Autos: Enni hat große Pläne in Moers. Was sich durch die XXL-Investition schon 2024 ändern soll.
Die Unternehmen der Enni-Gruppe setzen 2024 auf Wachstums- und Sanierungsthemen. Das stellte der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer in seinem Jahresausblick, über den die Gruppe in einer Pressemitteilung informiert, in Aussicht. Die Gremien unterstützen diese Strategie, indem sie den Unternehmen in jüngsten Sitzungen die Planung über rund 60 Millionen Euro für Zukunftsinvestitionen genehmigt haben. Allein 2024 solle die Gruppe mit Sitz in Moers rund 450 Millionen Euro umsetzen. Den zu großen Teilen kommunalen Gesellschaftern sollen über Gewinne, Steuern und Konzessionsabgaben in den nächsten fünf Jahren rund 130 Millionen Euro zufließen. „Das gibt unseren Heimatkommunen in schwierigen Zeiten ein wenig mehr Handlungsspielraum“, sagt Krämer.
Das traditionelle Energiegeschäft stelle für das Moerser Unternehmen aufgrund der extremen Preisausschläge und eines intensiven Wettbewerbs eine wachsende Herausforderung dar. Trotz der geplanten steigenden Absatzzahlen im Vertrieb suche die Gruppe nach neuen Aufgaben und Projekten. Im kommunalen Bereich gab es dabei gleich zur Jahreswende wieder Erfolgsmeldungen. Hier konnte Enni in Issum die Kanal- und Senkenreinigung und in Moers die Abfuhr gelber Säcke und Tonnen als Dienstleistung für den Entsorger Schönmackers übernehmen, wofür Enni drei neue Entsorgungsfahrzeuge beschaffen wird.
Energiewende in Moers: Enni plant neue Solarparks und Ladesäulen für E-Autos
Das größte Potenzial sieht Krämer derzeit aber in der Energie- und Mobilitätswende. In der regenerativen Stromerzeugung wolle Enni dabei am Niederrhein weiter ein Vorreiter sein. Neben dem im Frühjahr ans Netz gehenden Solarpark Hoschenhof in Neukirchen-Vluyn sollen über die Tochtergesellschaft Enni Solar weitere Projekte folgen.
Dem Wunsch nach Autarkie vieler Haushalte werde die Energietochter durch das Angebot von Photovoltaikanlagen, Wallboxen oder Wärmepumpen nachkommen. Viel Kraft werde Enni in die Wärmewende investieren. Für den Ausbau der Wärmenetze fließen 2024 beispielsweise rund neun Millionen in die Beteiligung an der Fernwärme Niederrhein und deren Netzgesellschaft, die hier eine Schlüsselrolle einnehmen soll. In Moers will Enni im Auftrag der Stadt allein 2024 rund 30 neue öffentliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge aufbauen und mit der kommunale Wärmeplanung die Grundlage für die Energieversorgung von morgen legen. Eine Aufgabe, die Krämer auch in anderen niederrheinischen Kommunen anbieten will.
Moers: Enni will 2024 Kanäle, Friedhöfe und Straßenbeleuchtung sanieren
Für eine auch in Zukunft sichere Versorgung wird Enni zudem auch 2024 gut 15 Millionen Euro in ihre Energie- und Wassernetze stecken. Insbesondere das Stromnetz muss auf den Trend zur Wärmepumpe und den wachsenden Leistungsbedarf durch ein flächendeckendes Angebot an Elektro-Ladesäulen vorbereitet sein. Dafür werde der eigene Fuhrpark sukzessive auf den Elektroantrieb umgestellt und in diesem Jahr für knapp vier Millionen Euro vier, durch den Bund geförderte elektrobetriebene Lkw für die Abfallentsorgung angeschafft. Auch in die Sanierung der Moerser Infrastruktur bei Kanälen, Friedhöfen oder der Straßenbeleuchtung werde Enni weiter investieren, um „Mehrwerte für die Bürger zu schaffen“.
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Der neue, moderne Kreislaufwirtschaftshof sei ein Beispiel dafür, wie sich Krämer und seine Vorstandskollegen die Zukunft für Bürgerinnen und Bürger vorstellen: „Intakt, modern, bedarfsgerecht, so wollen wir die Infrastruktur in Moers aufstellen.“ So werden in 2024 erneut rund zwei Millionen Euro in die Friedhöfe fließen, vor allem in die Modernisierung des Hauptfriedhofes in Hülsdonk. Hier sollen Bauarbeiten zum Jahresende starten. Auch das Sanierungsprogramm für die Moerser Straßenbeleuchtung läuft noch bis 2030 weiter. Hier werde Enni bis Dezember erneut rund 1,2 Millionen Euro in die Umstellung auf eine „intelligente, störungsarme LED-Technik“ investieren. Zusätzlich werden auch rund 9,5 Millionen Euro in die Erneuerung des maroden Kanalnetzes fließen, wo mit der Innenstadtsanierung das 2025 startende größte Erneuerungsprojekt des kommenden Jahrzehnts in der finalen Planung steckt.
Moerser Enni-Gruppe will Arbeitsplätze sichern und Veranstaltungen unterstützen
Insgesamt würden von den Aktivitäten auch regionale Unternehmen profitieren, heißt es in der Mitteilung. Die Enni-Gruppe kaufe demnach in den kommenden zwölf Monaten Material und Dienstleistungen wie Tiefbauleistungen in Höhe von rund 18 Millionen Euro bevorzugt am Niederrhein ein. Dies trage dazu bei, den Wirtschaftsstandort zu stärken und gebe dem Arbeitsmarkt Impulse. Zu den rund 600 eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichere Enni so hunderte weitere Arbeitsplätze in Unternehmen ihrer Region. „Neben den Finanzen ist das ein echter Beitrag für den Standort“, betont Krämer.
Zudem wolle Enni weiter Veranstaltungen unterstützen und so zur Lebensqualität beitragen. „Den schwungvollen Start des viel gelobten Neujahrskonzertes nehmen wir dabei gerne auch in ein arbeitsreiches Jahr mit.“