Moers. Der Moerser Versorger hat die Energiepreise für 2024 kalkuliert: Was Enni den Kunden anbietet und wie sich das auf Kosten auswirkt.

In Moers will Versorger Enni die Grundversorgungstarife für Energie zur Jahreswende weitgehend stabil halten. Das geht aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervor. Die Energiepreise seien insgesamt niedriger als noch im Vorjahr.

Doch es gibt auch weniger gute Entwicklungen. „Der Börsenpreis bleibt aber volatil“, ist Enni-Vertriebsleiterin Susanne Pfeufer mit Prognosen vorsichtig. Sie wird laut Mitteilung trotz steigender gesetzlicher Abgaben nach mehreren Preissenkungen in 2023 die Grundversorgungstarife zur Jahreswende aber weitgehend stabil halten.

Bei der Mehrwertsteuer auf Gas gibt es, so die Enni, noch ein dickes Fragezeichen. Die will der Gesetzgeber, anders als zunächst verkündet, schon ab Januar wieder auf 19 Prozent anheben. „Hier laufen Diskussionen, wir gehen aktuell aber schon davon aus“, so Pfeufer. Da auch die Krisen in der Ukraine oder dem Nahen Osten anhalten, bleiben weiter große Unsicherheiten. Deswegen werde der Gesetzgeber die zum Schutz der Verbraucher eingeführten Preisbremsen bis ins Frühjahr verlängern.

Die Enni bietet Kundinnen und Kunden neue Festpreisgarantien. „Entsprechende Angebote sind für Kunden mit auslaufenden Verträgen schon auf dem Weg“, biete Enni hier eine ein- oder zweijährige Preisgarantie. „Wer möchte, der bekommt so Planungssicherheit und stärkt mit uns als lokalem Anbieter auch seine Region.“

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Wie schon vor Wochen zugesagt, würden aktuell auch die Kunden neue Angebote erhalten, die sich im letzten Herbst in der Phase höchster Marktpreise für einen Festpreis entschieden haben. Hier ist die Entlastung durch eine Mischkalkulation mit Laufzeitverlängerung laut Pfeufer spürbar. „Ein 3.500 Kilowatt-stunden Strom verbrauchender Musterkunde kann seine Rechnung um über 400 Euro reduzieren. Der Musterkunde Gas kann bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sogar rund 1.500 Euro sparen.“

Neben den Börsenpreisen bestimmen laut Mitteilung auch im neuen Jahr gesetzliche Abgaben, Umlagen und Steuern die Energiepreise. Wie alljährlich im Herbst haben die Netzbetreiber diese mittlerweile auch für 2024 weitgehend veröffentlicht. So werden vor allem die Netzentgelte für Strom und Gas zulegen. Zudem wird die CO2-Abgabe bei Gas steigen. Diese Abgabe hatte der Gesetzgeber 2021 als ein Steuerungselement zur Reduzierung des Ausstoßes des schädlichen Treibhausgases eingeführt.

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Egal für welches Produkt sich Kunden entschieden: der Gesetzgeber wolle Energiepreise bis zum Ende der nächsten Heizperiode weiter bremsen. Sollte die EU-Kommission kein Veto wegen einer unerlaubten Beihilfe einlegen, würden alle Kunden in Deutschland für 80 Prozent des Stromverbrauchs weiter höchstens 40 Cent und für Gas zwölf Cent pro Kilowattstunde bezahlen. „In vielen unserer Sonderverträge liegen wir 2024 sowieso darunter“, heißt es von der Enni.

Problematisch bleibe wegen des fehlenden zeitlichen Vorlaufs sowie offener Rechtsfragen die fristgerechte und flächendeckende Umsetzung in das Rechnungssystem. Bei all dem rät Susanne Pfeufer ihren Energiekunden auch im nächsten Winter wieder Energie einzusparen. „Jede eingesparte Kilowattstunde, hilft die Rechnung zu reduzieren und auch die Umwelt zu schonen“, hätten Kunden hier im Vorjahr bundesweit Strom und Gas bereits bewusster als je zuvor Energie eingesetzt.