Moers. Ein weltweit gefragtes Ensemble hat in der ausverkauften Enni-Eventhalle für Begeisterung gesorgt. Das bekam das Publikum in Moers geboten.

Wenn Wandel und Walzer auf Wien und Wonne trifft, ergibt sich ein Musikerlebnis der Extraklasse. Zum sich wandelnden Jahr entführte das traditionelle Neujahrskonzert in die österreichische Hauptstadt Wien. Nach dreijähriger Corona-Pause gelang es den Veranstaltern der Volksbank Niederrhein und der Enni Energie und Umwelt zum fünften Mal, das weltweit begehrte, königliche Spitzenensemble „Prague Royal Philharmonic“ aus Prag nach Moers zu holen.

Unter dem Konzertmotto „Auf Wiener Art“ bescherten die 65 Musikerinnen und Musiker dem Publikum einen fulminanten Start ins neue Jahr. Wie genau? Musikalisch-poetisch und beeindruckend klangreich. Hierfür eignete sich die Akustik der Enni Eventhalle an der Filder Straße ideal. Die 1200 Eintrittskarten waren schnell ausverkauft und die Plätze am Montagabend besetzt. Durch den neuen mehrstufigen Bühnenaufbau wurde die Akustik deutlich verbessert. Die Holz- und Blechbläser saßen erhöht auf Podesten.

Neujahrskonzert in Moers: 65 Künstler entführen Publikum ins musikalische Wien

Als das Publikum das Orchester auf der stimmungsvoll beleuchteten Bühne mit tosendem Applaus begrüßte, gab es eine Verwechselungsgefahr, die für Amüsement sorgte: „Ich trage einen nahezu gleichen Anzug wie die Orchestermitglieder, allerdings zusätzlich eine Fliege und bin kein Musiker“, sagte der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer lächelnd. „Ich wünsche Ihnen ein gesundes, furchtloses Jahr 2024. Hoffen wir, dass die Weltlage besser wird, begrüßen wir die 366 vor uns liegenden Tage im Schaltjahr optimistisch und lassen uns musikalisch mitreißen.“

Das gelang perfekt: Als Chefdirigent Heiko Mathias Förster seinen Taktstock anhob und zu den 65 Musikerinnen und Musikern führte, erklangen die imposanten Bläserfanfaren aus der Ouvertüre zur Operette „Leichte Kavallerie“ aus der Komponistenfeder von Franz von Suppé, dem österreichischen Schöpfer der Wiener Operette. Die Bögen der Streicher flogen virtuos über ihre Instrumente. Nach Soloeinlagen erklangen energiereich Instrumente wie Flöten, Harfe, Geigen und Trommeln – ein Symbol dafür, dass man gemeinsam stärker ist. „Mit dem Motto ‚Wiener Art‘ verbindet jeder etwas anderes“, sagte Förster. „Etwa Walzermusik, die Hunger auf Wiener Apfelstrudel macht oder Wiener Dialekt, in dem Schluckauf ‚Schnackerl‘ und Straßenbahn ‚Bim‘ heißt.“

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Ganz ohne Reiseticket, nur mit der Fantasie und der Musik entführte das Orchester in die Wiener Gassen. Ob gedanklich fröhlich-tanzend zur rasanten Polka „Auf Wiener Art“ von Josef Hellmesberger, mit der Libelle aus der „Polka Mazur“ von Johann Strauss im walzertypischen Dreivierteltakt wegfliegend oder urlaubsverträumt Strauss’ punktgenau 150 Jahre altem Walzer „Wo die Zitronen blühen“ lauschend – das Publikum tankte beim Zuhören sichtlich Kraft fürs neue Jahr und lobte die großartige Darbietung mit langanhaltendem Applaus.