Kamp-Lintfort. Das Grüne Klassenzimmer Kamp-Lintfort hat Planungssicherheit für weitere drei Jahre. Warum sich die RAG-Stiftung dafür so einsetzt.
Nicht mit leeren Händen war Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied des Vorstands der RAG-Stiftung, am Montag nach Kamp-Lintfort gekommen. Die RAG-Stiftung übernimmt die Förderung des Grünen Klassenzimmers für die nächsten drei Jahre. 236.000 Euro nimmt die Stiftung in die Hand. „So was gibt es bei uns nicht jeden Tag“, räumte Bergerhoff-Wodopia ein.
Nach der Landesgartenschau, zu der das Grüne Klassenzimmer entwickelt wurde, hatte zunächst ein Jahr lang die Stiftung Umwelt und Entwicklung den Förderverein Landesgartenschau als Projektträger unterstützt.
Ganz früh und spielerisch an Naturwissenschaften heranführen
Dass es sich lohnt, das Projekt für Kinder und Jugendliche weiterhin anzubieten, davon machte sich Bergerhoff-Wodopia im Januar selbst ein Bild und verließ die ehemalige Zechenstadt voller Überzeugung. „Der Bergbau hat immer viel für die Ausbildung getan“, war eines der Argumente für die Förderung. Auch sei es wichtig, junge Menschen früh an die MINT-Fächer (Naturwissenschaften und Technik) heranzuführen. Auch das habe beim Bergbau Tradition.
Ebenso wie die Verbindung zur Natur. „Die Bergleute hatten ja meist einen Garten hinter dem Haus, wo auch Tiere gelebt haben“, erinnerte sie. Wichtig sei ihr vor allem, die Kinder zu erreichen, die nicht so viel Geld haben oder es sonst nicht leicht haben. Auch da sieht sie die Verbindung zur Zeche, die auch Azubis eingestellt habe, die man zuweilen besonders „unter die Flügel nehmen musste“.
„Machen Sie was draus im Sinne der Kinder. Das ist heute nötiger denn je“, appellierte sie an die beiden Projektkoordinatoren Anne Probst und Jonas Schmitz.
250 Kurse im vergangenen Jahr mit 4500 Teilnehmenden
Die berichteten, dass sie allein im vergangenen Jahr 250 Kurse für insgesamt 4500 Teilnehmende anbieten konnten. „Das ist ein Herzensprojekt von uns. Es ist so schön zu sehen, wie manche Kinder hier aufblühen“, erklärte Probst. Wobei die Kurse sich an Kita-Kinder bis zum Berufsschüler richten.
- Blick nach Moers: Tipps für die Osterferien
In den Kursen entdecken die Kinder die tollsten Schmetterlinge auf der Wildwiese im Zechenpark, die Größeren staunen in der Hochschule nebenan über den 3D-Drucker. Es gibt Haustierkurse in Zusammenarbeit mit dem Kalisto, Hochbeete, in denen etwas gepflanzt werden kann, Solarworkshops, es wird in der Großen Goorley gekeschert oder im Upcycling-Kurs aus alten Dingen Neues gemacht. Auch geht es auf den Zechenturm. „Aber weniger wegen der Aussicht, sondern eher wegen seines Wiedererkennungswertes“, erläutert Anne Probst.
Auch interessant
Das natürlich nur ein Teil der Ideen, die die beiden Projektkoordinatoren in Zusammenarbeit mit Unterstützern wie der Hochschule Rhein Waal, dem Kalisto, den Stadtwerken und vielen anderen umsetzen. „Das Programm wird ständig erweitert“, erklärt Jonas Schmitz und empfiehlt einen Blick auf die Homepage des Grünen Klassenzimmers zu werfen: www.lernort-zechenpark.de.
In der Regel richten sich die Angebote an Schulklassen oder Kita-Gruppen. Hin und an gebe es auch Kurse, die sich an Familien richten. Im Klassenverband kostet ein Kurs 3 Euro pro Kind.