Kamp-Lintfort. Wie wird das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich im Herzen von Kamp-Lintfort demnächst aussehen? Was schon fertig ist und was noch wird.

Die ersten Mieter haben ihr Wohnquartier im sanierten Fördermaschinengebäude bezogen, im alten Lüftergebäude nebenan wird im „Lufre“ ab 23. Oktober das zweite Kamp-Lintforter Oktoberfest gefeiert: „Wir wollen Teil einer Entwicklung sein“, sagte Investor Oliver Bloch von mo.studio in der letzten Woche bei einer Bürgerinformation im Schirrhof über sein Engagement für das neue Stadtquartier Friedrich Heinrich auf dem ehemaligen Zechengelände: „Wir haben hier Interesse, mehr zu machen.“

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Was mo.studio konkret mit den erworbenen Gebäuden und Flächen plant und bereits realisiert hat, war Hauptthema der von der Stadt initiierten und live gestreamten Versammlung. „Wir haben uns in die Gebäude verliebt“, nannte Bloch einen Hauptgrund für seine in Meerbusch ansässige Firma mo.studio, sich bei diesem Großprojekt in diesem Umfang zu engagieren. In diesem Zusammenhang sprach er auch der Stadt Kamp-Lintfort ein Lob für die Zusammenarbeit aus: „Es ist außergewöhnlich, mit welchem Tempo und welchem Pragmatismus man das hier angeht.“

Die ehemaligen Kauen sind schon lange abgerissen. Hier soll demnächst eine Pflegeeinrichtung Platz finden.
Die ehemaligen Kauen sind schon lange abgerissen. Hier soll demnächst eine Pflegeeinrichtung Platz finden. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Nach dem Fördermaschinengebäude, in dem auch die Hochschule Rhein-Waal noch einmal mit Erweiterungsräumen Mieter ist, geht es jetzt in der Lohnhalle in den Endspurt. Auch hier entstehen Wohnungen und Raum für Gewerbe.

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Anstelle der bereits abgerissenen ehemaligen Kauen will Bloch gemeinsam mit dem DRK-Ortsverband Düsseldorf als Träger eine Tagespflegeeinrichtung mit 19 Plätzen und eine stationäre Pflegeeinrichtung mit 85 vollstationären und 15 Plätzen in der Kurzzeitpflege einrichten. Dort solle dann auch ein Physio- und Ergotherapieangebot Platz finden, so Bloch.

Ein zentrales Thema werde die Nutzung der ehemaligen Werkstattgebäude sein, sagte der Investor. Hier wünsche er sich ein Einzelhandel mit Angeboten wie etwa einem Eiscafé oder Blumen. Für die Fläche zwischen den ehemaligen Kauen und dem Schirrhof ist eine vier- bis fünfgeschossige Wohnbebauung geplant. Dabei ist Bloch wichtig, das gesamte Quartier möglichst autofrei zu halten. Dafür sollen nach erneuter Prüfung Tiefgaragen gebaut werden.

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Die RAG-Montan Immobilien (RAG MI) will mit der Vermarktung ihrer Flächen 2022 beginnen, kündigte Sandra Nierfeld, bei RAG MI zuständig für die Entwicklung der Kamp-Lintforter Flächen, an. Insgesamt sollen im neuen Stadtquartier auf 17 Hektar etwa 800 neue Wohnungen entstehen. Wie Nierfeld mitteilte, habe die RAG MI diesbezüglich bereits viele Anfragen von verschiedenen Investoren. Dabei werde auch das Thema geförderter Wohnungsbau angesprochen.

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Der Pumptrack hinter dem Schirrhof soll 2022 realisiert werden und zusätzlich mit einem Parkouring-Terrain und einem Skatepark aufgewertet werden.

Der Verkehrslärm für das neue Stadtquartier sei laut ersten Gutachten als „nicht dramatisch“ einzuschätzen, teilte Planungsamtsleiterin Monika Fraling mit. Thema war aber auch der Parkraumbedarf. Schließlich fällt der große Parkplatz neben dem Schirrhof demnächst weg. Fraling: „Man merkt, dass wir da an unsere Grenzen stoßen.“ Als Bedarf sehe man derzeit etwa 100 bis 200 Stellplätze.

Die Aufzeichnung der Bürgerinformation ist auf der Homepage der Stadt Kamp-Lintfort zu sehen.