Neukirchen-Vluyn. Die katholische Kirchengemeinde St. Quirinus in Neukirchen-Vluyn hat einen neuen Pfarrverwalter. Warum sie keinen neuen Pfarrer bekommt.

Die Pfarrei St. Quirinus hat mit Bernd Klaschka einen neuen Pfarrverwalter. „Ich habe gerne ja gesagt und werde den Weg mit Ihnen gemeinsam gehen“, sagte der Neue der Pfarrei am Sonntag in seinem ersten Gottesdienst in der Vluyner Antoniuskirche. Die Premiere des Pfarrverwalters verlief mit persönlichen Anekdoten, Witzchen und dem Verständnis von Jesus Christus.

„Wir freuen uns über ein wenig Unterstützung, denn in der letzten Zeit haben wir viel gearbeitet“, begrüßte Veronika Tarnow für die katholischen Gremien ihren neuen Pfarrverwalter. Er koordiniert, organisiert und unterstützt die St. Quirinus Pfarrei, nachdem sie im Sommer des vergangenen Jahres ihren Pfarrer verloren hatte. Andreas Fink hatte sie verlassen, um sich beruflich neu zu orientieren. Ende August teilte das Bistum Münster mit, dass es erst einmal keinen leitenden Pfarrer gebe, wegen des Priestermangels, wie es hieß.

In der Zwischenzeit hat diese Stelle Pastor Suneel Kumar Pasupula, der Teil des Seelsorge-Teams ist, erfüllt. „Er hat mit so viel Einfühlungsvermögen so viele Jobs gemacht und gemeinsam mit Pastoralreferentin Barbara Hemping-Bovenkerk alles in seinen Händen versucht, um die Gemeinde zu begleiten“, sagte Kirchenbesucherin Maria Engelke vor Beginn des Gottesdienstes.

Jetzt ist Bernd Klaschka da und der 76-Jährige wurde direkt zu Beginn mit einem Blumenstrauß und der traditionellen Vluyner Peitsche empfangen. „Ich habe vorher gehört, dass einige meinen Bruder Achim kennen. Wenn wir eins gemeinsam haben, ist es die Haarpracht“, sagte Klaschka und die Gemeinde lachte. Er stellte sich ihr vor: Geboren 1946 in Rheinberg, wurde Klaschka nach seiner Theologen-Ausbildung in München und Münster 1973 an letzterem Standort zum Priester geweiht.

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Rund ein Drittel seiner aktiven Zeit verbrachte er in Lateinamerika, wo er rund 28.000 Projekte umsetzte, erklärte er. „Die Erfahrung mit den Armen hat mich sehr geprägt“, erklärte er im Gottesdienst. Die Bischöfe aus Deutschland wurden auf seine Arbeit aufmerksam und so wechselte er von 2004 bis 2017 als Hauptgeschäftsführer zum katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat.

Anschließend war er Seelsorger im Krankenhaus und kam nach seiner Emeritierung 2020 für anderthalb Jahre als Pfarrverwalter in die St. Josef Gemeinde Kamp-Lintfort zurück, bis Weihbischof Rolf Lohmann ihn anrief und ihm von St. Quirinus erzählte. Jetzt bekleidet er diese Position in Neukirchen-Vluyn.

Klaschka sprach in seinem ersten Gottesdienst mit Eucharistiefeier, wie sie die neue Form des christlichen Lebens leben sollen und wer Jesus Christus ist. Seine Antwort: Er sei eine so nachhaltige Person, die für alle Menschen unterschiedlich als Stütze da sein kann. Voraussichtlich bis zum Sommer wird Bernd Klaschka die Position des Pfarrverwalters ausführen. Zu seiner Premiere kamen mehr als 50 Leute in die Vluyner Antoniuskirche. „Das sind schon ein paar mehr als normalerweise“, sagte Maria Engelke nach dem Gottesdienst.