Neukirchen-Vluyn. Die CDU Neukirchen-Vluyn hat nach der Corona-Pause zum Neujahrsempfang eingeladen. In diesem Jahr kam die Gastrednerin aus der eigenen Stadt.

Nach zweijähriger coronabedingter Pause hat der CDU-Stadtverband wieder zu einem Neujahrsempfang einladen können. Im Viva Event- & Freizeitpark, analog. Mit viel Händeschütteln – wie vor der Pandemie. Folglich hob Markus Meyer, der zusammen mit Jonas Kuhn die stellvertretende Parteispitze bildet, am Sonntagmorgen hervor, wie wichtig derartige Begegnungen für das gedeihliche Miteinander sind.

Käte Bruckhaus aus dem erweiterten Vorstand unterstrich die Bedeutung des Ehrenamtes; sie nannte für Neukirchen-Vluyn exemplarisch die Feuerwehr, die im Jahr 2021 auf ihr hundertjähriges Bestehen zurückblicken konnte, und die Jugendfeuerwehr, die in diesem Jahr vier Jahrzehnte Bestehen feiern kann. Kein Verständnis habe sie generell dafür, wenn Rettungskräfte bespuckt oder angegriffen werden. „Solche Idioten müssen mit aller Härte zur Rechenschaft gezogen werden“, forderte sie deutlich mit Blick auf die Täter und Täterinnen. CDU-Geschäftsführer Albert Mallmann wies auf die Bedeutung von Mittelstand und Handwerk hin und äußerte Kritik an der Bildungspolitik.

Trox ist ein Global Player

In diesem Jahr hatten sich die Christdemokraten mit Christine Roßkothen, die bei der Trox GmbH unter anderem für den Funktionsbereich Corporate Social Responsibility und die Unternehmenskommunikation zuständig ist, eine Gastrednerin aus der eigenen Stadt eingeladen. „Bodenständig hier zu Hause – weltweit beruflich unterwegs“, leitet CDU-Mann Klaus Plonka ihr Referat ein.

Christine Roßkothen weiß, wovon sie spricht. Das ortsansässige Unternehmen Trox ist ein Global Player, hat mit 34 Tochtergesellschaften in 29 Ländern auf fünf Kontinenten und mit 20 Produktionsstätten ein weltweites Netz. Rund 4600 Mitarbeitende hat die Gruppe, 2022 habe man einen Umsatz von rund 670 Millionen Euro erzielt, leitete Roßkothen ein.

Das Thema Nachhaltigkeit zog sich als roter Faden durch ihren Vortrag. Sie zeichnete nach, welchen Weg die Firma seit 1951 zurückgelegt hat, von der Herstellung einfacher Komponenten bis zum komplexen System. Menschen verbringen 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräumen, führte Roßkothen aus. „Außer den Landwirten“, setzte sie mit einem Augenzwinkern nach. Es gelte, für gute und gesunde Luft zu sorgen. „Der Mensch ist der Maßstab und sein Wohlbefinden ist das Ziel“, zitierte sie den 2015 verstorbenen Heinz Trox. Vor dem Hintergrund gehöre es immer auch dazu, die eigene Daseinsberechtigung zu hinterfragen.

„Das Unternehmensziel ist, bis 2040 klimaneutral zu sein“, kündigte Christine Roßkothen an, verwies aber auch darauf, dass man dieses Ziel nicht alleine erreichen könne. Das machte sie am Beispiel des CO2-Fußabdruckes bei einer Jalousienklappe deutlich: Fünf Prozent des Abdruckes stammen von Trox, die restlichen 95 Prozent durch Zukauf. Heißt: Auch die Lieferketten stehen im Fokus und bilden einen Teil der Verantwortung.

Das ist eine Botschaft in Neukirchen-Vluyn

Für die Trox-Gruppe definierte sie ein Zwischenziel: „Bis 2025 sollen alle unsere Werke klimaneutral sein.“ Hier sei China die größte Herausforderung. Für eine Unternehmensgruppe wie Trox ist die Digitalisierung von erheblicher Bedeutung. Das gilt für die Kunden wie für den Herstellungsprozess selbst.

Einige Botschaften: „Vernetzt Euch stärker. Das Potenzial, das wir in Neukirchen-Vluyn haben, sollten wir nutzen.“ Die Menschen müssen jetzt auch die Herausforderungen der nächsten Generation ernst nehmen. Und das Thema Material werde zu wenig beleuchtet.