Neukirchen-Vluyn. Die Weihnachtsbaumkönigin hat den ersten Christbaum des Forstbetriebs geschlagen. Ab wann auch Privatpersonen ihren Baum dort schlagen können.
Die achte Deutsche Weihnachtsbaumkönigin, Sophia Adlberger, ist eigens aus ihrer bayerischen Heimat angereist, um in den Wäldern des Forstbetriebs Bloemersheim den ersten Christbaum der Saison zu schlagen. Mancher im Lande mag in Gedanken noch beim jüngsten Urlaub im sonnigen Süden sein, doch für die Weihnachtsbaumerzeuger startet die Erntezeit. Immerhin werden jährlich 23 bis 25 Millionen Bäume in Deutschland an Mann, Frau und Familie gebracht. Auf Bloemersheim beginnt man am 25. November mit dem Verkauf.
„Für uns ist das ganze Jahr Weihnachten“, wie Eberhard Hennecke meint. Der Vorsitzende der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger im Landesverband Gartenbau NRW ist zudem Mitglied im Bundesverband. Um die Menschen mit dem „emotionalen Produkt Weihnachtsbaum“ zu versorgen, gebe es 12 Monate im Jahr jede Menge Arbeit, weiß er.
NRW ist Weihnachtsbaum-Anbaugebiet Nummer eins in Deutschland
NRW sei mit seinen 600 Erzeuger-Betrieben ein Anbaugebiet Nummer eins in Deutschland, sagt Hennecke. Sieben Millionen Weihnachtsbäume würden jährlich in NRW angebaut, wobei die regionale Vermarktung und der Direktverkauf in den Betrieben mit 25 Prozent des Gesamtverkaufs immer größere Bedeutung hätten. „Viele Familien nutzen die Gelegenheit, zusammen einen Baum zu kaufen. Für viele ist das ein richtiges Event.“
Die diesjährige Witterung konnte den Christbäumen wenig anhaben, wie Hennecke berichtet. „Es gab keinen Frost oder Hagel. Und die Dürre hat wenig Einfluss auf die erntereifen Bäume.“ Beliebteste Sorte sei mit 85 Prozent des Verkaufs die Nordmanntanne, die nicht nur schön gewachsen sondern auch haltbar sei. Aber auch verschiedene Fichtenarten stünden zum Verkauf. Gute Nachricht: Die Preise bleiben stabil. Zwischen 21 und 27 Euro kostet der laufende Meter Baum. „Das ist vergleichbar mit dem Vorjahr“, meint der Vorsitzende.
450 Hektar groß ist die Forstfläche im Forstbetrieb Bloemersheim
Gastgeber Friedrich Freiherr von der Leyen stellt den Forstbetrieb Bloemersheim vor und macht auf Klima-Probleme aufmerksam. 450 Hektar groß sei die Forstfläche insgesamt. Mit der Trockenheit der letzten Jahre komme vor allem die Roteiche gut klar. Die Buche mache allerdings Probleme. Fichten seien wegen der Dürre und des Borkenkäfers komplett verschwunden. Ersatz könnten Douglasie und Küstentanne bieten. Die Aufforstungen damit bedeuteten jedoch hohe Kosten für die Waldbauern.
Neben der heute angereisten Weihnachtsbaumkönigin gebe es auf Bloemersheim tatsächlich auch eine Apfelkönigin, so von der Leyen. Diese war in Gestalt von Jacqueline Huhndorf von der Obstplantage Bloemersheim ebenfalls anwesend. Auf Bloemesheim habe der Weihnachtsbaumdirektverkauf mehr als 70 Jahre Tradition, berichtet der Baron weiter. Neben gewerblichen Kunden und Großkunden wüssten auch viele Familien die heimischen Tannen zu schätzen.
Der Betrieb Bloemersheim und das Schloss liegen teils auf Rheurdter und teils auf Neukirchen-Vluyner Gebiet. So kommen heute auch die Bürgermeister Dirk Ketelaers und Ralf Köpke zum ersten Tannenbaumschlagen in den Wald. Nach Jahren mit Corona- Beschränkungen freue man sich jetzt auf ein unbeschwertes Fest im Kreise einer großen Familie, meint Ketelaers. Und Köpke: „Im Zentrum steht der Baum!“
Weihnachtsbaumverkauf in Neukirchen-Vluyn
Der Weihnachtsbaumverkauf startet am 25. November und reicht bis 23. Dezember einschließlich. An sieben Tagen pro Woche ist von 10 bis 16 Uhr geöffnet. An den Wochenenden gibt es auch Apfelpunsch. Familien und andere Interessierte können ihre Bäume selber schlagen. Verkaufsstellen sind an der Vluyner Straße, Rheurdt (Chaussee zwischen Vluyn und Schaephuysen), sowie in Lind hinter der Autobahnbrücke.