Neukirchen-Vluyn. In diesen Tagen läuft der Weihnachtsbaumverkauf in Neukirchen-Vluyn und Umgebung auf Hochtouren. Die Käufer haben dabei einen klaren Favoriten.

Bis Weihnachten ist es nicht mehr lang. Viele Menschen kaufen oder basteln jetzt Geschenke, backen Plätzchen – und suchen sich ihren Weihnachtsbaum aus. Das Christbaumgeschäft läuft in diesen Tagen auf Hochtouren.

Ob sattgrün, meterhoch, zartbesaitet, formschön oder mit Liebe zum gekräuselten Detail: An vielen Orten werden Weihnachtsbaum-Sucher fündig. Im Forstbetrieb Bloemersheim trifft man Paare schon auf dem Parkplatz an der L 140 trifft mit Christbaum unterm Arm. Wer sein weihnachtliches Schätzchen gefunden hat, steht kurz an, um den Baum ausmessen zu lassen. Einmal durchs Verpackungsgerät geschickt, ist der Lieblingsbaum im Netz..

Dirk Bening, Leiter des Forstbetriebes von Gut Bloemersheim in Neuirchen-Vluyn, zieht einen verkauften Baum ins Netz und macht ihn so transportfähig.
Dirk Bening, Leiter des Forstbetriebes von Gut Bloemersheim in Neuirchen-Vluyn, zieht einen verkauften Baum ins Netz und macht ihn so transportfähig. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Hier hilft Dirk Bening, Leiter des Forstbetriebs Bloemersheim, tatkräftig mit. „Den Baumverkauf gibt es seit 20 Jahren“, sagt Bening. Die stärksten Verkaufstage? „Eindeutig das dritte und vierte Adventswochenende. Da werden schon mal 400 bis 500 Bäume täglich verkauft.“ Zum Angebot gehören Nordmanntannen, Rotfichten, serbische Fichten, Küstentannen, Nobilis und Blaufichten. Die Preise sind mit 20,50 Euro pro Meter stabil geblieben. Weil die Nachfrage stetig wächst, hat die Gutsverwaltung den Verkauf auf drei Standorte erweitert: Neben dem Neukirchen-Vluyner Weihnachtsbaum-Verkauf gibt es in Meerbusch am Haus Meer und in Schaephuysen zwei weitere Verkaufsstellen.

Baumschnittfläche ins Wasser stellen

Dirk Benings Tipp: Die Baumschnittfläche ins Wasser stellen, damit der Christbaum bis zum Fest frisch bleibt. Der Favorit bleibe die Nordmanntanne, aber auch Blaufichten seien beliebt, berichtet der Experte. Unterschiede gibt’s etwa im Wachstum: Bis eine Nordmanntanne ein Weihnachtsbaum wird, muss sie sechs bis acht Jahre wachsen. Fichten brauchen hingegen halb so lange.

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Für Nachwuchs ist in Bloemersheim jedenfalls gesorgt, denn immer im März werden neue Bäumchen gepflanzt – zur Freude von Klein und Groß. So zog Familie Schroers am vergangenen Samstagmittag mit Axt und Säge los, um einen Weihnachtsbaum zu finden. „Fürs Wohnzimmer“, wie Sohn Elias lächelnd sagt. Wie der Traumbaum sein soll? „Breit für Lichterketten, mit toller Spitze für den dekorativen Stern und mit Waldduft“, erklären Mama Kathleen und Papa Robert. Wenig später werden sie mit einer Rotfichte fündig, die kurzerhand auf dem Autodach nach Hause transportiert wird. Vorher genießen sie noch einen Bloemersheimer Apfelpunsch, Gegrilltes und Waffeln.

„Bald kommen die Last-Minute-Käufer. Sie achten meist nicht so auf die perfekte Baumform“, sagt Bening schmunzelnd. Die letzte Gelegenheit zum Christbaumkauf auf Bloemersheim haben sie am Tag vor Heiligabend.

>>> Schlößer in Moers: Mancher kauft erst an Heiligabend <<<

Auch beim Gartencenter Schlößer in Moers-Schwafheim ist jetzt die umsatzstärkste Zeiten im Christbaumgeschäft. Die meisten Kunden wollen Nordmanntannen, erklärt Geschäftsführer Lars Schlößer. Blau- und Rotfichte folgen mit weitem Abstand. Trotz des Fichtensterbens durch Dürresommer und gefräßige Borkenkäfer habe man die Nachfrage noch immer befriedigen können.

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Die Schlößer-Bäume kommen ausschließlich aus dem Sauerland. Das Moerser Unternehmen hat seit Jahren denselben Lieferanten und hat in diesem Jahr auch die Preise halten können, wie Lars Schlößer betont. Der laufende Meter Nordmanntanne kostet 20 bis 25 Euro, die Fichte liegt bei 15 bis 20 Euro. Was sich geändert hat: Die Kunden wollen kleinere Weihnachtsbäume, die meist verkaufte Größe liegt zwischen 1,50 und 1,75 Meter, sagt Schlößer. Bis vor ein paar Jahren bevorzugten die Kunden eine Christbaumhöhe von 1,75 bis 2 Metern.

Ein paar Tage Zeit bleiben noch. Alle Jahre wieder gebe es Familien, die ihren Weihnachtsbaum erst am 24. Dezember holen, berichtet Lars Schlößer. Er hat auch nervenstarke Kunden erlebt, die unmittelbar vor Ladenschluss einen Baum gekauft haben. An diesem Heiligabend könnten sie noch bis kurz vor 13 Uhr kommen. (wit)