Neukirchen-Vluyn. Wegen des Klimawandels sieht Für die Fichte sieht Freiherr von der Leyen aus Neukirchen-Vluyn keine Perspektive mehr. Er nennt Alternativen.

Im Rahmen seiner Themenwoche Wald hat der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider Station im Forstbetrieb Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn gemacht. Einen Tag lang war er mit dem Freiherrn Friedrich von der Leyen unterwegs. Ein Thema war die Frage, welche Bäume in Zukunft eine Chance haben, gegen Dürre, Schädlinge und Krankheiten zu bestehen.

Keine Perspektive sehen die Experten auf Schloss Bloemersheim für die heimische Fichte, berichtet Schneider in einer Pressemitteilung. Der Klimawandel und der Borkenkäfer hätten der Baumart zu sehr zugesetzt. Alternativ möchten die Förster gerne Douglasien und Roteichen etablieren. Beides sind keine heimischen Baumarten, jedoch äußerst resistent und mittlerweile in Deutschland heimisch geworden.

Solche ursprünlich nicht-einheimischen Baumarten wie die Roteiche will Freiherr von der Leyen auch im Forstbetrieb Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn anpflanzen.
Solche ursprünlich nicht-einheimischen Baumarten wie die Roteiche will Freiherr von der Leyen auch im Forstbetrieb Bloemersheim in Neukirchen-Vluyn anpflanzen. © dpa | Foto: Patrick Pleul

Baron von der Leyen ärgert deshalb die Diskussion um heimische und nicht-heimische Arten: „Wenn die Bäume sich unter neuen Bedingungen hier wohl fühlen, sollte man verschiedene Baum-Arten miteinander kombinieren“, so der Freiherr. Eine finanzielle Förderung auch für diese Baumarten dürfe dabei nicht ausgeschlossen werden.

Aktuell dürfe bei Förderungen zur Wiederbewaldung nur maximal 30 Prozent der Neupflanzungen aus nicht-heimischen Arten bestehen. „Da fragt man sich zurecht, was einem die Förderung bringen soll, wenn mehrheitlich nur Bäume gepflanzt werden dürfen, die voraussichtlich anschließend kaputtgehen“, pflichtet René Schneider bei. „Wir müssen den Waldbauern bei der Förderung mehr Spielraum geben. Sie wissen meist am besten, was ihrem Wald mit den Bedingungen vor Ort guttut.“

So oder so drängt die Zeit, weil immer mehr Flächen Schäden aufweisen. Sobald an einer Stelle Bäume erkranken und entnommen werden müssen, ist das wie eine Wunde, durch die weitere gesunde Bäume krank werden können. „Fehlt eine Beschattung, kann das zu so genannten Sonnenbränden führen. Jüngere Pflanzen sind zudem der Sonne ungeschützt ausgeliefert und können nicht nachwachsen. Das wächst sich zu einer Negativspirale aus“, so von der Leyen.

Der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider macht sich schon länger Gedanken um den heimischen Wald. Seine Themenwoche endet deshalb am heutigen Freitag, 19. März, mit der Online-Konferenz „Zwischen Baum und Borkenkäfer: Wo brennt‘s im Wald?“ Expertinnen und Experten nehmen Stellung und diskutieren mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Beginn ist um 16.30 Uhr.

Anmeldungen nimmt Schneiders wissenschaftliche Mitarbeiterin Hannah Bollig entgegen bis zum Vormittag des Tages an (hannah.bollig@landtag.nrw.de, 02842/ 27 90 092).