Neukirchen-Vluyn. Die Stadt Neukirchen-Vluyn wird im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler aufgeführt. Wie sie die Situation um das Wasserspiel sieht.
Etwas verschnupft klingt die Stellungnahme schon, die in Neukirchen-Vluyn aus dem Rathaus kommt. Die Bindestrich-Stadt vom Niederrhein gehört zu jenen hundert Kommunen, die im neuen Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler zu einer weniger erfreulichen Prominenz gekommen sind. Aufgeführt ist die Stadt wegen des Wasserspiels auf dem Vluyner Platz, das mit einer Landesförderung von rund 292.000 Euro errichtet worden ist.
Eine Verschwendung von Corona-Steuergeldern, kritisiert der Steuerzahlerbund. Auf die Frage, wie die Stadt dessen Bewertung bewertet, gibt es eine recht schmallippige Antwort: „Die Stadt hat die Bewertung zur Kenntnis genommen. Naturgemäß unterscheidet sie sich von der Einschätzung der Verwaltung.“ Es ist nicht das erste Mal, dass es Ärger um den Platz gibt. Schon bei der Konzeptionierung hatte es Diskussionsbedarf gegeben, welche der möglichen Umbauvarianten weiterverfolgt werden soll. Schließlich wurde nach einem Beteiligungstreffen eine ganz neue Variante favorisiert. Dann kam es zum Umbau – und auch der lief nicht glatt. Es folgte der Unmut über die „Pinkelrinne“, die in der Mitte des Platzes verlief. Und auch die Eigentumsverhältnisse wirkten sich auf die Bautätigkeiten aus.
Und nun soll die Stadt seinerzeit auch noch vergessen haben, für Verschattung zu sorgen, wie der Steuerzahlerbund kritisiert? „Für Verschattung sorgen in der Regel Bäume“, heißt es dazu auf Anfrage vonseiten der Stadt. Und weiter: „Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zum Umbau des Platzes vor etwa 10 Jahren fiel die Entscheidung im Sinne der Wünsche der Bürgerschaft zugunsten spalierartiger Bäume, die wenig Schatten entfalten.“ Seinerzeit hätten Klimawandel und -folgenanpassung nicht derart im Fokus gestanden wie heute. „In Anbetracht dieser Entwicklung würde eine Entscheidung heute vermutlich anders ausfallen.“
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Die Stadtverwaltung verweist darauf, dass ein Wasserspiel seinerzeit bereits Teil des Ausbaubeschlusses gewesen ist. Eine Umsetzung wurde aufgrund der hohen Kosten verschoben: Ursprünglich wollte der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) Vluyn das Wasserspiel stiften; im Herbst 2017 musste die Politik neu diskutieren, nachdem der HVV den Bau formal zurückgezogen hatte.
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Dann gab es im Herbst 2021 die Nachricht über die mögliche Förderung zur Umsetzung des Fontänenfeldes. Warum die Stadt das Förderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ für passgenau für das Projekt hält? „Das Programm fördert unter anderem Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, um ,coole’ öffentliche Räume herzustellen. Dies ist mit Wasserspiel und Großsträuchern geschehen“, teilt die Verwaltung mit. Dass die Nennung im Schwarzbuch Auswirkungen auf künftige Projekte und deren Förderung bzw. die Beantragung derselben hat, erwartet die Stadt nicht.