Neukirchen-Vluyn. Trotz hoher Mehrkosten soll das Wasserspiel auf dem Vluyner Platz in Neukirchen-Vluyn errichtet werden. Die Stadt kann an anderer Stelle sparen.

Das Wasserspiel auf dem Vluyner Platz wird deutlich teurer. Dennoch halten Politik und Stadtverwaltung fest an der lange geplanten Fontänenlandschaft, die den zentralen Platz in Vluyn attraktiver machen soll. Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten in ihrer Sitzung am Dienstagabend mehrheitlich für die Errichtung. Maßgeblich dafür war die überraschende Mitteilung der Verwaltung, dass die drastischen Mehrkosten bezahlt werden können mit Geld, das an anderer Stelle gespart wird.

Die Kosten für das Wasserspiel waren zunächst mit 200.000 Euro veranschlagt worden. Nach der Ausschreibung stellte sich jedoch, wie berichtet, heraus, dass dieser Betrag nicht reicht. Das günstigste Angebot liegt deutlich darüber: 72.000 Euro mehr, so rechnete die Verwaltung vor, werde das Projekt verschlingen – eine Summe, die die Stadt Neukirchen-Vluyn selber zahlen muss. Das Land NRW finanziert, wie zugesagt, den Löwenanteil von 200.000 Euro. Mehr Geld gibt es nicht, daran sei nicht zu rütteln, erklärte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann den spürbar entsetzten Ausschussmitgliedern.

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„Woher nehmen wir das Geld?“, wollte Ratsfrau Angelika von Speicher wissen. Klaus Lewitzki (SPD) fragte, „können wir uns diese Mehrausgabe überhaupt leisten?“ Nach Darstellung der Verwaltung kann die Stadt das, denn: In der vergangenen Woche ist eine Ausschreibung zum Ausbau der Mozartstraße beendet worden. Das überraschende Ergebnis: Hier liegen die Angebote rund 100.000 Euro unter dem erwarteten Betrag. Von diesem eingesparten Geld, so der Beigeordnete Geilmann, könne man die fehlenden 72.000 Euro begleichen.

Geilmann war vehement dafür, genau dies zu tun. Die Förderzusage des Landes gelte ausschließlich für das Wasserspiel in der beantragten Form. Sollte sich die Politik nun für eine „abgespeckte“ Version oder gar für eine Alternative – etwa die von Nicole Lohbeck (Grüne) vorgeschlagene „Matschlandschaft“ – entscheiden, ginge die Landesförderung über 200.000 Euro komplett verloren. Futsch wäre das Geld ebenfalls, wenn die Anlage nicht bis zum 30. Juni fertiggestellt wäre, so der Beigeordnete.

Wasserspiel sorgt an heißen Sommertagen für Kühlung und reduziert die Hitze

Ulrich Geilmann argumentierte weiter, das Wasserspiel werde den Vluyner Platz nicht nur attraktiver machen. Die Wasserfontänen werden insbesondere an heißen Sommertagen auf der weitgehend versiegelten Fläche für Kühlung und Verdunstung sorgen und die Hitze reduzieren. Eben dies mache das Projekt förderfähig durch das Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“.

Der Ausschuss folgte den Argumenten bei drei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.

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Geplant ist nunmehr ein Feld mit acht Fontänen als Vollstrahldüsen und LED-Beleuchtung. Die Düsen sind in unterschiedlichen Gruppen mit Fontänenhöhen von 50 Zentimetern bis 1,25 Meter ausgelegt. Zwei der acht Düsen werden dabei als verstellbare Bogenstrahlfontänen ausgeführt.

Baubeginn soll Ende März sein. Die Fertigstellung und Inbetriebnahme sollen spätestens Mitte Maierfolgen.

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