Neukirchen-Vluyn. Die Vorarbeiten für das Wohngebiet Sittermannstraße beginnen jetzt. Baustart soll in der zweiten Hälfte 2022 sein. Der Plan: individuelle Häuser.
Rund drei Jahre hat die Entwicklung gedauert, in dieser Woche beginnen nun die Vorbereitungen für das neue Wohngebiet, das auf der ehemaligen Sportplatzfläche des TuS Preußen Vluyn an der Sittermannstraße entstehen soll. „In enger Zusammenarbeit mit der Stadt“ kündigt der Vorhaben- und Erschließungsträger, „dreigrund development“ aus Herne, im Laufe dieser Woche den Start der Rückbau- und Herrichtungsarbeiten auf dem rund 38.000 Quadratmeter großen ehemaligen Sportplatzareal und den nördlich angrenzenden Brachflächen an.
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Bevor die Heitkamp Unternehmensgruppe aus Herne mit den Arbeiten beginnen kann, stehen laut „dreigrund“-Geschäftsführer Thorsten Velhorst noch vorbereitende Arbeiten an. Unter anderem gibt es am Mittwoch eine Begehung des Geländes, unter anderem mit der Stadt.
Nach der Bauvorbereitung sollen das ehemalige Vereinsheim des TuS Preußen Vluyn, die Tribünen und die Außenanlagen zurückgebaut werden. Im Anschluss folgen Erdarbeiten und die Geländemodellierung sowie der Kanal- und Straßenbau auf dem Areal, auf dem ab der zweiten Jahreshälfte 2022 in aufgelockerter und individueller Bauweise 43 freistehende Einfamilienhäuser, zehn Doppelhaushälften sowie insgesamt 29 barrierearme Wohnungen in vier Mehrfamilienhäusern entstehen soll.
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„Unser Fokus für diese vielleicht letzte 1a-Lage in Neukirchen-Vluyn liegt auf der Schaffung von individueller Bebauungsqualität anstatt wie in klassischen Bauträgerquartieren üblich in der Schaffung von möglichst viel Baumasse in uniformen Bebauungsstrukturen“, sagt Torsten Velhorst selbsbewusst und verspricht, „ein Höchstmaß an individueller Bauqualität“ anzustreben.
Von 53 Grundstücken sind laut „dreigrund“ 50 verkauft und beurkundet, der Rest befinde sich in der Abwicklung. „Aus mehreren Hundert Interessenten“ habe man gemeinsam mit CCC-Immogrund aus Neukirchen-Vluyn Grundstücke für die freistehenden Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften auf der Basis eines vorzulegenden Bebauungskonzeptes direkt an die Endinvestoren vergeben, so die Entwicklungsgesellschaft weiter.
Um ein Grundstück zu bekommen, mussten die Bebauungskonzepte sich an einem Regelkatalog orientieren, der allzu schillernde Gestaltungen ausschloss. Jedes Grundstück ging laut Velhorst an einen anderen Investor. Lediglich die vier Mehrfamilienhäuser entstehen auf zwei Teilflächen im Eingangsbereich des Areals an der Sittermannstraße durch die M+R Bau Projekt GmbH aus Duisburg aus einer Hand.
Gerade diese Häuser hatten für Unmut gesorgt, da sie nachträglich in die Planungen eingearbeitet worden waren und für die Anwohner zu hoch geraten und an der falschen Stelle geplant sind. Geschäftsführer Velhorst sagte daraufhin, dass man mit den Gebäuden lediglich die politische Forderung nach bezahlbarem Wohnraum umgesetzt habe.
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Neben der vorgegebenen Individualität soll die weitere Besonderheit im völligen Verzicht auf fossile Energieträger zum Heizen der Gebäude liegen. Fast 50 Prozent der Investoren erreichen laut „dreigrund“ für ihre Häuser den KfW-Effizienzhaus-Standard 40 oder 40plus, die übrigen mindestens den KfW-Effizienzhaus-Standard 55.
Die Verkehrssituation an der Antoniusschule und an dem neuen Kindergarten soll indes durch einen neuen sichereren Schulweg entschärft werden, der vom Plankendicksweg durch das Baugebiet führt.
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Für die Stadt ist das Projekt laut eigener Aussage von großer Bedeutung. „Als Global Nachhaltige Kommune begrüßen wir natürlich neben den vielen positiven Aspekten des Projekts wie bezahlbarer Wohnraum, Barrierefreiheit und Anbindung von Kita und Grundschule besonders den völligen Verzicht auf fossile Brennstoffe als Beitrag zum Klimaschutz in unserer Stadt“, sagt Bürgermeister Ralf Köpke.