Neukirchen-Vluyn. Die Anwohner der Sittermannstraße sind verärgert über den Stand der Planungen für die Bebauung des Sportplatzes. Sie fühlen sich hintergangen.
Die Nachbarn des Sportplatzgeländes an der Sittermannstraße fühlen sich hintergangen. Nachdem sie die Sitzungsunterlagen für den nächsten Stadtentwicklungsausschuss gesichtet hatten, waren sie ziemlich entsetzt. Es geht um die geplante Bebauung des Geländes durch einen Investor. „Im Nachgang werden da einfach Änderungen eingeplant“, ärgert sich Andreas Steinhoff mit Blick auf das aktuelle städtebauliche Konzept.
„Jetzt entnehmen wir den Unterlagen, dass hier entlang der Grenze Geschosswohnungsbau entstehen soll“, sagt Friedhelm Veldhoen. „Zum Zeitpunkt der Bürgeranhörung im vergangenen Jahr waren da noch Doppelhäuser geplant.“
Neukirchen-Vluyner wollen die Esche erhalten
Aus der zweigeschossigen Bauweise mit Staffelgeschossen würden in der Optik dreigeschossige Gebäude, sagt Veldhoen weiter, der direkt neben diesen geplanten Häusern wohnt. „Man ändert stickum die Pläne“, kritisiert Andreas Steinhoff unter Zustimmung der anderen Nachbarn.
Nächster Kritikpunkt: die Bäume. Insbesondere, dass die rund 60 Jahre alte Esche in der Ecke des Grundstücks weichen soll, wollen die Nachbarn verhindern. Wenn man die Baukörper planerisch nach hinten in Richtung Plankendicksweg verschieben könnte, müsste der Baum zu erhalten sein, schlagen Andreas Steinhoff und Ulrich Suhre vor. „Die Esche ist nach den Blutbuchen der schönste und größte Baum hier“, betont auch Friedhelm Veldhoen.
Er hat Anfang der Woche alle Mitglieder des besagten Fachausschusses angeschrieben und auf diese Problematik hingewiesen. Dabei verweist der Nachbar auf die Stärkung der Grünen Lunge, die die Politik in die Wege geleitet habe, sowie auf den Beschluss zum Klimanotstand. Veldhoen hat für den aktuellen Vorgang kein Verständnis: „In dem Moment, wo es um Baukörper geht, scheint das nicht mehr zu gelten.“ An anderer Stelle habe die Politik das Fällen weit minderwertiger Bäume abgelehnt, obwohl es für die Anwohner eine erhebliche Belästigung durch Wanzen gegeben habe, sagt Friedhelm Veldhoen.
Die Anwohner sorgen sich um den Verkehr
Er und seine Frau Hannelore sind von den Planungen zusätzlich noch persönlich betroffen. Am Rande ihrer Einfahrt haben sie Blumen und Büsche gepflanzt. Sieht schön aus. Nur gehört die Fläche laut Grundbuch nicht ihnen.
Wie der Anwohner der Politik mitteilt, sei der Grünstreifen 1953 bei der Einfriedung des Sportplatzes entstanden, „um eine vorhandene Wegeverbindung nicht von der Sittermannstraße abzuschneiden“. Wenn er die Entwicklung hätte erahnen können, hätte er sich vorher um den Erwerb des Streifens gekümmert. Nun habe der Investor sein Kaufgesuch abgelehnt.
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Abgesehen davon machen sich die Anwohner nach wie vor Sorgen wegen der Verkehrsbelastung. Mit wie vielen Vertretern sie am Mittwoch, 3. Juni, zur Sitzung kommen, steht noch nicht fest. Die Sitzung findet wegen der vorgegebenen Abstandsregelungen dieses Mal in der Kulturhalle statt. Beginn ist um 17 Uhr.