Neukirchen-Vluyn. An der Sittermannstraße in Neukirchen-Vluyn entsteht ein neues Wohngebiet. Die Verkehrssituation wird bereits jetzt kritisch beobachtet.

Die Planungen für das Neubaugebiet an der Sittermannstraße sind wieder Teil der politischen Diskussion geworden. Dabei ging es in der Sitzung des Stadtrates um verschiedene Facetten. Klaus Wallenstein (NV Auf geht’s) brachte erneut die Verkehrsproblematik auf den Tisch. Dabei bezog sich der Ratsherr auch auf frühere Einwendungen von Anwohnern. Er schlug vor, die als „Fuß- und Radweg“ gekennzeichnete Zuwegung zur „Planstraße 2“ als optionale Zufahrt auch für Autos im Bedarfsfall neu zu bewerten.

Darüber hinaus regte er in seinem Antrag an, „eine Bewertung der realen Verkehrssituation“ vorzunehmen, „sowohl während des laufenden Baubetriebes wie auch nach Fertigstellung des Wohngebietes“.

Wie es im vorliegenden Verkehrsgutachten heißt, habe die Untersuchung gezeigt, dass das „Straßennetz sowie der Knotenpunkt Terniepenweg/Vluyner Südring/Sittermannstraße die Bestands- als auch die prognostizierten Verkehrsmengen mit einer ,guten’ (QSV B) Verkehrsqualität abwickeln“ könne. Wenn sich die Wirklichkeit anders gestalte, sollte die Möglichkeit im Auge behalten werden, unterstrich Wallenstein aber am Mittwoch mit Blick auf eine zweite Zuwegung.

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Dem Anliegen von NV Auf geht’s schloss sich letztlich die CDU an, was aber nicht ausreichte, um diesen Weg weiter zu verfolgen. Die Christdemokraten hatten sich bereits im September für eine zweite Anbindung stark gemacht. „Wir vertrauen erstmal dem Verkehrsgutachten“, sagte Tom Wagener, Sprecher der Fraktion Bündnis 90 /Die Grünen. Der SPD-Fraktionsvize Richard Stanczyk machte schnell deutlich, dass sich die SPD dem Anliegen ebenfalls nicht anschließen würde. Stanczyk: „Wir müssen ein Zeichen an den Investor senden.“

Darüber hinaus gab es Irritationen über die ausgelegten Unterlagen. Diesbezüglich gebe es nichts zu beanstanden, sagte der Technische Beigeordnete Ulrich Geilmann am Donnerstag auf NRZ-Nachfrage. Es sei schlicht zunächst das falsche Paket an die Ratsunterlagen geheftet und folglich ausgetauscht worden; in der Offenlage sei alles richtig gewesen. In diesem Gespräch erklärte Geilmann, dass die „gesamte Situation am Plankendicksweg nicht geeignet“ sei für eine zweite Zufahrt.

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Der Beigeordnete führte aus, dass es in den Plänen zwei fußläufige Möglichkeiten gebe, um vom Plankendicksweg und von der Sittermannstraße zur Antoniusschule zu gelangen. Im Zuge der aktuellen Planungen werde der Hol- und Bringverkehr zur Schule verbessert.

Geilmann sprach auch die Situation im Kreuzungsbereich Vluyner Südring /Sittermannstraße an. Die Stelle ist zwar nicht Teil des Planungsgebietes. Gleichwohl würde sich die Einrichtung eines Kreisverkehrs selbstredend auf die verkehrliche Situation auswirken. „Ab- und Zufluss zur Sittermannstraße werden mit einem Kreisverkehr besser funktionieren“, sagte der Beigeordnete. Mit dem Thema soll sich die Politik zeitnah wieder befassen.